Veröffentlicht in Politik, fiction

Der dumme Bub und der alte Mann

Über Ironie und Dialektik des Wählens, Gewähltwerdens und die-Wahl-annehmens

*

Der dumme Bub gewann die Wahl gegen den alten Mann. Er freute sich sehr.

Wenn der dumme Bub die Wahl gegen den alten Mann nicht angenommen hätte, wäre er gewählt worden. Weil der dumme Bub den Wahlsieg gegen den alten Mann annahm, wurde er nicht gewählt.

Man kann von dummen Buben keine höhere Weisheit erwarten.


Weil der dumme Bub gegen den alten Mann gewann, zog sich der alte Mann zurück. Aber nicht ganz. Er gründete seine eigene Firma.

Die Firma des dummen Buben ging in Konkurs, weil die neu gegründete Firma des alten Manns erfolgreich war.

Deshalb wurde der dumme Bub nicht gewählt. Hätte er auf seine Wahl verzichtet, hätte der alte Mann keine Firma gegründet und der dumme Bub wäre gewählt worden.


Gibts eine „Moral der Geschichte“? Ich weiß nicht. In Frage kämen …

  • Du kannst verlieren, weil du gewinnst. Freu dich nicht zu früh.
  • Du kannst gewinnen, weil du verlierst. Du musst nur was draus machen.
  • Wenn du zu schnell vorne bist, kannst du deswegen am Schluss hinten sein.
  • Alte Männer sind manchmal erfolgreicher als dumme Buben.
  • Jugend ist keine Sicherheit für Gewinn. Alter ist keine Sicherheit für Verlust.
  • Es geht nicht um Alter, es geht um Weisheit.
  • Dummheit ist der Verzicht auf Weisheit. Kurzsicht ist der Verzicht auf Weitsicht.

 

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Whisker
Whisker
6 Jahre alt

Kurz und knapp auf den Punkt gebracht, und treffend formuliert. Sowas les ich einfach gern.