michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

1 Monat Stromproduzent

Ausgangsposition

Ich hatte das Haus meiner Eltern in Bürs (Vorarlberg) zu renovieren. Meine Eltern hatten das Haus 1974 errichtet; das war kurz nach der Ölpreiskrise im Herbst 1973, die zu einem „Ölschock“ geführt hatte. Meine Eltern verzichteten deshalb auf eine Ölheizung und bauten – Strom war relativ „billig“ – eine Elektrospeicherheizung ein.

(Der sog. „Ölschock“ bestand in einer Verknappung von Erdöl und einem daraus folgenden empfindlichen Preisanstieg für Benzin, Diesel etc. von ca. 70%. 1973 – ich kann mich noch gut erinnern – lernte der globale Norden das erste Mal die Notwendigkeit des „Sparens von Energie“ kennen. In Österreich führte das z.B. zur Einführung „autofreier Tage“: man musste per Pickerl deklarieren, an welchem Wochentag man das eigene Auto nicht in Betrieb (!!!) nahm. Außerdem gab es Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ja, 1973/74 war der „Schock“ so groß, dass Maßnahmen möglich waren, die man auch heute bräuchte; dringend. Aber damals ging es ums Geld, heute geht es bloß „um die Zukunft“.)

Einige Jahre später wurde Strom wieder teurer; Gas war dem gegenüber relativ billig. Meine Eltern reagierten, indem sie das Haus von einer Elektroheizung auf eine Gasheizung umrüsteten. Es wurden nachträgliche Heizungsleitungen durch das ganze Haus gezogen und neue Heizkörper installiert – ein durchaus aufwändiger Schritt.

Ich fand nach dem Tod meiner Eltern ein Haus vor mit einer mittlerweile sehr alten und störungsanfälligen Gasheizung. Prinzipiell ist der Schritt „raus aus dem Gas“ aus Klimaschutzgründen heute sowieso dringend nötig; bei „meinem“ Haus war er darüber hinaus technisch überfällig.

Sanierung

Ich konsultierte (schon im Jahr 2022) Bauplaner, Heizungsexperten, Umweltexperten und entschied mich für eine Heizung auf Basis einer Wärmepumpe, unterstützt durch eine eigene Stromversorgung per Photovoltaik auf dem Dach. Allerdings musste ich im Mai 2022 kurz nach meinem Pensionsantritt feststellen: ich war für eine Realisierung im Jahr 2022 hoffnungslos verspätet. Es wurde 2023; ab 3.4. erfolgte die Durchführung des Verfahrens. Die Bauzeit war bis 17.5. geplant; es wurde ein bisschen länger, weil das Wetter nicht immer mitspielte. Letztlich waren die wesentlichen Arbeiten am 7.6. erledigt; es entspann sich aber noch eine Zielgerade vieler kleiner Schritte, von denen der allerletzte auch heute noch nicht getan ist.

Die Sanierung umfasste allerdings deutlich mehr als bloß die Installation der Wärmepumpe. Aus der Devise „raus aus dem Gas“ entstanden … die zusätzliche Dämmung des gesamten Gemäuers, die Dämmung des Dachs mit neuer Deckung, neue, der neuen Dämmung entsprechende Fenster, neue elektrische Schaltungen usw. usf. Die Photovoltaik-Anlage wäre dazu noch nicht nötig gewesen, ergänzte das Sanierungskonzept aber sinnvoll. (Wärmepumpen brauchen – relativ wenig – Strom; dieser Strom muss sichergestellt sein.)

Am 30.6. wurde die Photovoltaik-Anlage eingeschaltet. Seither „produziere ich“ Strom.

Sanierungsparameter

Die Sanierung verbesserte das Haus in zählbaren Parametern. Beim Heizwärmebedarf (HWB) weist der Energieausweis nun einen Wert von 61 aus: wir sind da bloß in Klasse C. (Hier rächt sich, dass meine Eltern 1974 nicht mehr an eine Unterkellerung des Hauses gedacht hatten.) Beim Primärenergiebedarf landet das Haus nun bei 47 oder Klasse A++, bei den „äquivalenten CO2-Emissionen“ weist der Energieausweis einen Wert von 6 aus, also auch A++, beim Gesamtenergieeffizienzfaktor fGEE landen wir bei 0,67 oder Klasse A+.

Wir sind auf dem Weg zum „Niedrigenergiehaus“.

Die PV-Anlage

Die PV-Anlage besteht aus 24 monokristallinen Solarpaneelen, die jeweils knapp 2 qm groß sind. Sie bedecken die Süd-Ost-ausgerichtete Hälfte des Dachs praktisch zur Gänze und liefern eine Leistung von knapp 10 kWp („kiloWatt peak“), könnten also im Idealfall etwa 10 kW liefern. (Wenn sie das eine Stunde lang täten, wären das 10 kWh. Das ist die Maßeinheit, in der Strom verrechnet wird.)

Diese Solarpaneele liefern über ein Leitungssystem solaren Gleichstrom an ein Zentralgerät, den sog. „Wechselrichter“. Der macht aus dem solaren Gleichstrom Wechselstrom, den man im Haushalt verwenden oder ins elektrische Netz einspeichern kann. „Mein“ Wechselrichter kam mit einer Software, die mir die Beobachtung der Wirkung der Anlage ermöglicht. Ich kann jederzeit sehen, wie viel Strom meine PV-Anlage aus Sonnenlicht erzeugt, wie viel davon im Haushalt verwendet wird und wie viel ins Netz eingespeichert wird.

Kosten?

Die Kosten? Die Paneele kosteten netto ca. 5.500 €, die Unterkonstruktion für die Paneele auf dem Dach ca. 3.000 €, die Montagearbeiten ca. 2.000 €, etwas mehr noch der Wechselrichter usw. usf. Insgesamt komme ich auf Kosten für die PV-Anlage von ca. 19.300 € (incl. MWSt. und Skonti). Laut Marktbeobachtung komme ich da relativ „günstig“ davon, obwohl ich z.B. hochwertige Paneele verwenden ließ.

Förderungen?

Es gibt vom Land Vorarlberg derzeit keine eigene Förderung für Solaranlagen. Es gibt aber eine Bundesförderung: deren Beantragung hat offenbar die Errichterfirma übernommen. Im Land Vorarlberg gibt es allerdings noch einen „Sonderbonus“ von 0,15 € pro ins Stromnetz eingespeister kWh, und zwar bis 31.12.2023.

Der erste Monat: Juli 2023

Der Juli 2023 geht vermutlich als der heißeste Monat aller Zeiten in die Klimabeobachtung ein. Für meinen Heimatort Bürs stimmt das nur bedingt: praktisch alle Tage waren „bewölkt“ oder „stark bewölkt“, auch „mit Regen“; ein einziges Mal war es „wolkenlos“. Also für einen solaren Jungunternehmer wie mich kein „ideales“ Wetter. Ein einziges Mal sah ich für meine Anlage eine Auslastung von 98% – so hoch war es fast nie; oft musste ich mit 60%, 50% zufrieden sein. Das zeigt sich in der Gesamtübersicht für den produzierten Strom pro Tag:

Man sieht: der Produktionszweig, in den ich eingestiegen bin, ist sehr wetterabhängig. Meine PV-Anlage schaffte es gerade an 3 Tagen (am 7.7., am 9.7. und am 15.7.) mehr als 60 kWh zu produzieren. Am „schlechtesten“ Tag (dem 21.7.) kamen wir nur (!) auf 17,55 kWh – das ist aber für meinen Haushalt immer noch etwa das Dreifache eines durchschnittlichen Tagesverbrauchs.

In Summe macht das für den Juli eine Gesamtproduktion an solarem Gleichstrom von ca. 1.272 kWh aus, also 1,272 MWh. Davon ging der Großteil ins Netz: ich habe in den österreichischen Strommarkt ca. 1,2 MWh eingebracht, „eingespeist“. Für jede eingespeiste kWh bekomme ich von meinem Stromversorger 9 Cent, also etwas weniger als ich in Anbetracht der Strompreisbremse zu bezahlen haben werde. (Käme ich wegen zu hohen Stromverbrauchs nicht mehr in den Genuss der Strompreisbremse oder würde sie abgeschafft, würde mein Stromanbieter derzeit ca. 19 Cent pro kWh von mir verlangen.) Ab einer Einspeisung von insgesamt 3,501 MWh reduziert sich der Strompreis, den ich pro kWh bekomme, an sich auf nur mehr 7 Cent. Durch den „Sonderbonus“ erhöhen sich diese Preise aber bis 31.12.2023 um 15 Cent auf 24 Cent bzw. 22 Cent. Ja, das ist eine Art „Förderung“ von Solarstrom; sie ist aber, wenn man wenig Erfahrung hat, schlecht kalkulierbar.

Ich habe im Juli insgesamt etwa knappe 300 € erwirtschaftet. Leben könnte ich davon nicht, aber es ist ein Vielfaches von dem, was mich der Strom monatlich kostet.

Das ist nun das Ergebnis eines relativ stark bewölkten Julis. Wie das wird, wenn die Sonne im Herbst und im Winter nicht mehr so lange und vor allem deutlich „flacher“ scheint, wird sich zeigen. Ich hoffe, dass ich im schlechtesten Fall „pari“ aussteige.

Amortisation?

Ich rechne mit einer Amortisationszeit der PV-Anlage von ca. 9 bis 11 Jahren – das ist so auch marktüblich. In 11 Jahren bin ich 77: das kann ich evtl. noch erleben. Wenn die Strompreise steigen, verkürzt sich die Amortisationszeit.

CO2

Meine PV-Anlage sagt mir, dass ich mit ihr nun bereits über 713 kg CO2 eingespart habe, denn Strom wird ja immer noch zu gewissen Teilen mit fossilen Brennstoffen und also mit CO2-Emissionen erzeugt.Die 713 kg eingespartes CO2 entsprechen – sagt die Firma – einem durchschnittlichen Strommix, wie er am Markt üblich ist.

Meine PV-Anlage rechnet das in (derzeit) 18 Bäume um, die man pflanzen, pflegen und aufziehen müsste, um die gleiche Menge an CO2 zu speichern. (Bäume, Pflanzen überhaupt, „inhalieren“ ja CO2 und geben Sauerstoff an die Umgebung ab. Aus dem Kohlenstoff machen sie Stämme, Äste, Zweige und Blätter. Man nennt das „Photosynthese“.)

Meine PV-Anlage sagt mir auch, dass dieses eingesparte CO2 der CO2-Emission eines Verbrennerautos entspricht, das ca. 2.800 km gefahren ist. Ich finde diese Umrechnungen in „Bäume“ und „Autokilometer“ anschaulich und „charmant“; wirklich glauben tu ich sie nicht; man muss das „mit Weisheit“ lesen.

Schluss

Ich bin der Meinung, dass Hausdächer ein enormes Potenzial für unsere Wirtschaft, unseren Energiehaushalt und für eine erfolgreiche Klimapolitik bieten. Alte Häuser zu sanieren, zu renovieren: das würde unglaublich viele Arbeitsplätze schaffen: man müsste allenfalls heftig in die Fortbildung investieren. Alte Häuser sanieren erspart auch den Bau neuer Häuser. Jedes zusätzliche Haus ist zusätzliche Bodenversiegelung.

Man kann die Errichtung von Photovoltaik fördern – das geschieht in gewissem Ausmaß. Man könnte auch die Verweigerung von Photovoltaik besteuern. Man könnte nicht nur: man sollte auch.


Ausnahmsweise und ausdrücklich möchte ich auf das u.a. posting meines Freundes D.M. hinweisen, der Beispiele nennt, wie es im gemeinschaftlichen Wohnbau mit PV-Anlagen gehen kann und wo es hakt.
mb


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Kommentare

3 Antworten zu „1 Monat Stromproduzent“

  1. Avatar von D.M.
    D.M.

    Nicht alle Menschen haben die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage zu errichten. Alternative wäre die Beteiligung an einer Anlage. Drei Beispiele zeigen, dass das nicht einfach ist.
     
    Best practice:
    Dornbirn: 
    Die Stadt hat den Bau von Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Dächern mit „Sonnenscheinen“ finanziert. 499 Anteile zu je € 500 wurden innerhalb von 10 Tagen verkauft. Mit dem Geld wurden Photovoltaikanlagen auf einer Fläche von 1.400 m2 errichtet. Verkürzt dargestellt, erhalten die Besitzerinnen der Gutscheine in 10 Jahren € 600,- zurück. Die Anteile waren in 10 Tagen ausverkauft.
    Clever auch die Rückzahlungsform, die Dornbirn wohl von Heini Staudinger abgeschaut hat. Ausgegeben werden Gutscheine, die in Dornbirner Geschäften eingelöst werden können. Die Kaufkraft bleibt damit vor Ort.
    https://www.dornbirn.at/leben-in-dornbirn/umwelt/sonnenkraftwerk
    https://vorarlberg.orf.at/stories/3150404/
     
    Traurig:
    Wörgl, einst Vorreiterin bei alternative Zahlungsmitteln:
    Das Wörgler Schwundgeld, auch Wörgler Freigeld, Wörgler Schilling oder im Volksmund auch das Wunder von Wörgl genannt, war ein Schwundgeldexperiment in der österreichischen Stadt Wörgl, das vom damaligen Bürgermeister Michael Unterguggenberger zur Bewältigung der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise im Juni 1932 ins Leben gerufen wurde. Nach einem Gerichtsprozess musste das Experiment im September 1933 eingestellt werden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgler_Schwundgeld
     
    Aktuell:
    https://www.tt.com/artikel/30861216/aerger-bei-woergler-mieter-gemeinde-stoppte-strom-vom-balkon
    „Wörgl gilt als Vorreitergemeinde in Sachen Energieautonomie. Im Fall Teufel argumentiert Bürgermeister Michael Riedhart so: „Es geht nicht, dass Mieter unserer städtischen Wohnungen selbstständig PV-Anlagen auf dem Balkon errichten und dann nachträglich um Erlaubnis fragen. Da es sich hierbei um eine bauliche Anlage handelt, wird die Statik genauso eine Rolle spielen wie eine Genehmigung, welche hierbei nicht erteilt wurde.“ Man wolle prüfen, ob eine städtische PV-Anlage am Dach möglich wäre.“
     
    Jenbach:
    Die Gemeinderatsliste „Die neue Mitte Alternative Liste Jenbach“ hat in der Gemeinderatssitzung vom 16.5.2023 den Antrag eingebracht, in Jenbach Sonnenstrom nach dem Dornbirner Modell zu erzeugen. Passiert ist nichts.
     
    Interessanterweise haben alle drei erwähnten Gemeinden Bürgermeisterinnen der ÖVP. 
    In Dornbirn regiert Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann – Stadt Dornbirn, derzeit auch geschäftsführende Vorsitzende des österreichischen Gemeindebundes; in Wörgl regiert Michael Riedhart (* 15. Juni 1988 in Wörgl) ist ein österreichischer Politiker der ÖVP und seit 2022 Bürgermeister der Stadt Wörgl) und in Jenbach Dietmar Wallner.
     
     
    Gemeinderatssitzung vom 16.5.2023 TO Punkt Anträge 
    250.000,- Euro Investition für Sonnenstrom 
    Die Energiewende müssen wir in den Haushalten und in der Gemeinde umsetzen. Es braucht dazu viele verschiedene Anstrengungen. Ein Mosaikstein – den auch das Land Tirol als wichtigen Baustein erachtet – ist die Errichtung möglichst vieler Photovoltaikanlagen. 
    Wir haben bereits am 28.7.2022 einen Antrag zur Errichtung von Photovoltaikanlagen auf allen gemeindeeigenen Gebäuden, wo das technisch möglich ist, angeregt. Im Umweltausschuss wurde weiters von unserer Fraktion ein Investitionsplan für die Errichtung von Photovoltaikanlagen eingebracht, der mit der Begründung abgelehnt wurde, dass die Gemeinde dafür kein Geld hat. Wenn wir die Energiewende ernst meinen, dann muss Geld dafür in die Hand genommen werden. Auch stehen derzeit hohe Förderungen zur Verfügung, die wir mit Passivität versäumen. Wenn die Gemeinde schon kein Geld hat, dann gibt es aber noch andere Möglichkeiten – auf jeden Fall müssen wir in Jenbach endlich aktiv werden. 
    Dornbirn macht es vor und hat ein Beteiligungsmodell ausgearbeitet, das wir in Jenbach sehr gut anpassen und umsetzen können. 
    BürgerInnen beteiligen sich an der Investition für Photovoltaikanlagen der Gemeinde 
    Die Stadt Dornbirn legte im Frühjahr 2022 „Sonnen-scheine“ auf, 499 Beteiligungsscheine im Wert von 500,- Euro, mit den sofort ausverkauften Beteiligungsscheinen wurden 249.500,- Euro zur Errichtung von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden lukriert. Die BürgerInnen konnten die Sonnenscheine um 500,- Euro kaufen und erhalten dafür auf 10 Jahre jährlich 60,- Euro an Dividende. Auf 10 Jahre also 600,- Euro in Summe. 
    Die „Sonnenkraftwerke Dornbirn“ werden in Kooperation mit der AEEV – Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg – umgesetzt. Es wurden im Jahr 2022 bereits 7 Anlagen auf 2 Feuerwehrgebäuden, Kindergarten, Volksschule und 3 weiteren Gebäuden errichtet.
    Dornbirn hat dazu ein „einfaches“ Beteiligungsmodell entwickelt, die BürgerInnen beziehen also nicht direkt Strom, sondern sind an den Anlagen zu einer fixen Verzinsung beteiligt. Einfach ist heute leider aber nichts mehr – der Vertrag aus Dornbirn liegt bei. 
    Damit können BürgerInnen, die selber keine Photovoltaik errichten können oder wollen mit einem fixen, relativ geringen Betrag einen guten Beitrag zur Energiewende leisten. 
    Die Fraktion „Die neue Mitte stellt daher den Antrag“, ein Modell „Sonnenscheine“ nach dem Vorbild Dornbirn für Jenbach auszuarbeiten und mit der Bestückung von gemeindeeigenen Gebäuden mit Photovoltaik so schnell als möglich zu beginnen. 
    Laut § 41 TGO Abs. 1 ist der Antrag so schnell als möglich im Gemeinderat zu behandeln, spätestens jedoch bis 21.9.2023. 

    1. Avatar von michael bürkle
      michael bürkle

      Vielen Dank für den hochinteressanten Beitrag und die Recherchen dazu.
      Ja, natürlich können noch lange nicht alle Bürger*innen eine eigene PV-Anlage bauen. Deine Beispiele zeigen, wie es im gemeinschaftlichen Wohnbau gehen könnte und wo es auch hakt.
      Sinn meines Beitrags ist es auch, einen Erfahrungsbericht zu geben, der Ängste beseitigt.
      michael

  2. Avatar von B.W.
    B.W.

    Lieber Michael, ein sehr spannender Bericht – wir sind auch seit 21. Juni 2023 in unserem 2-Personen-Haushalt „Stromproduzenten“ mit einer Balkonanlage. Wir probieren das in einem Mehrparteien Haus mit Eigentümergemeinschaft im Tiroler Unterland aus. Unsere Sonnenscheindauer auf dem Minipaneel ist begrenzt – im Juni scheint die Sonne von 8-ca. 16 Uhr. Im Winter wird das auf 4 Stunden Sonnenscheindauer schrumpfen. Wir haben unser Paneel auf dem Dach eines kleinen Gerätehauses auf unserer Terrasse angebracht. Heizung und Warmwasser kommen aus einer Gas-Etagenheizung. Die erreicht mit 24 Jahren bald ihr Ablaufdatum und voller Elan haben wir uns informiert, was für den Ausstieg aus Gas in Frage kommt. Allerdings war der Ratschlag bei einer „unabhängigen“ Beratungsstelle, dass wir unsere Gas-Etagenheizung am besten durch eine neue ersetzen. Das lassen wir jetzt erst mal sacken.
    Unser Gebäude ist schon gedämmt, wurde mit Plänen aus ca. 1990 (wir haben ein identisches Nebenhaus, 6 Jahre älter) 1998 errichtet. Wir haben leider zahlreiche nicht behebbaren Kältebrücken durch falsche oder fehlende Abdichtung von Betondecken zu Ziegel- und Betonwänden, die in der Bauphase „produziert“ wurden. Unsere ca. 95 m2 Wohnung heizen wir mit Gas-Etagenheizung und Stückholzofen (Holz ist aus eigenem Wald vorhanden). Die Entscheidung, wie wir von der Gasetagenheizung loskommen, steht wohl im kommenden Jahr an. Das wird spannend und ich bin auf der Suche nach Lösungen – die Warmwasserbereitung von Gas auf Strom umzustellen werden wir bei der ca. im Herbst geplanten Badsanierung vorbereiten, aber die aktuellen Strompreise motivieren uns da nicht besonders. Eine GemeinschaftsPV-Anlage auch für eine Eigentümergemeinschaft ist in Tirol inzwischen möglich, aber wohl noch ein gewaltiges Bürokratiemonster – gescheit wäre es hier, wenn Best-Practice Beispiele auch den Weg in die Öffentlichkeit finden, weil sich ja gerade viele mit den gleichen Fragen herumschlagen.

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