michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Die „verlängerten 1960er-Jahre“

Die 68er-Bewegung in Innsbruck

Im „Studienverlag“ Innsbruck / Wien ist im Rahmen der „Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte“ als Band 31 die Doktorarbeit von Marcel Amoser als Buch erschienen: ISBN 978-3-7065-6400-7.

Es ist eine materialreiche Arbeit von fast 600 Seiten geworden; sie ist sehr gut lesbar und behandelt die sogenannte „68er-Bewegung“ in Innsbruck unter dem Titel „Innsbruck im Aufbruch“ mit dem Untertitel „Studentische Proteste und soziale Bewegungen in den verlängerten 1960er-Jahren“.

Die „verlängerten 68er“

Ich finde Amosers Begriff der „verlängerten 60er-Jahre“ sehr lustig und treffend. Ich bin 1975 nach Innsbruck gekommen und habe von dem, was da zwischen 1968 und 1975 in Innsbruck schon passiert war, praktisch nichts direkt mitbekommen. Manches habe ich danach erfahren und gelernt, aber tatsächlich ist auch Vieles, was in Österreich als „Studentenbewegung“ geschehen ist, erst etwas später passiert und da war dann auch ich betroffen. Ich hatte deshalb die Ehre, dem Autor als eine von 15 oral-history-Gewährspersonen zu dienen.

Amosers „verlängerte 1960er“ dauern bis etwa Mitte der 80er-Jahre und enthalten deshalb auch noch – neben der langen Hausbesetzung „Hexenhaus“ – auch noch die Hausbesetzung in der General-Eccher-Straße am 1. Mai 1981. Die dauerte zwar nicht lang, war aber letztlich eine eindrucksvolle 4-tägige Demonstration gegen die schon damals existierende Wohnungsnot in Innsbruck. Ja, die ist nicht neu und sie ist auch immer noch vorhanden.

Empfehlung!

Ich kann das Buch sehr empfehlen; für alle, die sich für Tirol in dieser Zeit des gesellschaftlichen Wandels interessieren, ist es eine Pflichtlektüre, denke ich. Es kostet „nur“ 44,90.


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