Renovierung
Vor gut 2 Jahren, am 30.6.2023, habe ich für die Renovierung eines Hauses (2 Wohnungen) in Vorarlberg einen wichtigen Schritt gesetzt: ich habe meine Photovoltaik-Anlage (48 qm, 9,96 kWp) in Betrieb genommen, meine Wärmepumpe fertig installiert und meine Gasheizung entfernen lassen. Seither habe ich hier im Blog immer wieder über die Entwicklung des Energiehaushalts des Hauses berichtet – und es ist insgesamt eine wirkliche Erfolgsgeschichte geworden.
Mit Ablauf des 30. Juni 2025 waren das exakt 2 Jahre; es ist eine Art Endbericht fällig. Ich werde danach nicht mehr allzu viele Berichte vorlegen: die „Pionierzeit“ ist vorbei, das ist jetzt ein Normalbetrieb geworden.
Produktion und Verbrauch
In diesen 2 Jahren hat die PV-Anlage ca. 19.581 kWh Strom produziert, also ca. 19,6 MWh. Von diesem Strom wurde der größte Teil, nämlich ca. 16.849 kWh ins öffentliche Stromnetz eingespeichert. Trotzdem kam es zu einem Verbrauch von ca. 8.359 kWh – vor allem im Winter durch die Wärmepumpe.
Im Schnitt produzierte meine PV-Anlage ca. 26,8 kWh Strom pro Tag, mit Spitzenwerten von über 60 kWh. In dieser Zeit verbrauchte das Haus übers ganhze Jahr verteilt ca. 11,4 kWh Strom pro Tag – vor allem im Winter durch die Wärmepumpe.
So sieht das als Kurve aus. Dargestellt wird die tägliche Differenz zwischen Produktion und Verbrauch:
Man sieht den Beginn im Sommer 2023, den Winter 23/24, den Sommer 24, den Winter 24/25 und den Sommer 25.
In Monaten
Eine Statistik über die 24 Betriebsmonate zeigt folgendes Bild (grün … Poduktion, rot … Verbrauch):
Der ertragreichste Monat war der Juni 2025 mit über 1.400 kWh oder einem Tagesmittelwert von über 47 kWh; der Juli 2024 lag bei ca. 1.349 kWh (Mittelwert 43,3 kWh), der April 2025 (!!!) bei 1.304 kWh (Mittelwert 43,5 kWh). 11 der 24 Monate lagen über 1.000 kWh, also über einer Stromproduktion von 1 MWh.
Die beiden Dezember waren mit unter 80 kWh am schwächsten. „negativ“, also höher im Verbrauch als in der Produktion, waren neben den beiden Dezembern lediglich die 5 Monate Jänner 2024, November 2023, Jänner 2025, Februar 2025 und November 2024. Die spielten die Rolle des „solaren Winters“.
Einsparungen
Man kann diese doch recht enorme Eigenproduktion an Strom auch mit Einsparungen in Verbindung bringen. Das Haus hat auf diese Weise in 2 Jahren ca. 10,4 Tonnen CO2 eingespart; das kommt dem Verbrauch eines durchschnittlichen Autos mit Verbrennungsmotor auf einer Fahrt um die Erde gleich: 41.647 km. Man kann das auch in das Potenzial von 266 Bäumen umrechnen, die diese Menge CO2 inhaliert hätten.
Kosten
Die Kosten der PV-Anlage und der Wärmepumpe betrugen jeweils ungefähr 20.000 €; bei der Wärmepumpe kamen noch ca. 18.000 € an Installationskosten dazu. Die Renovierungskosten insgesamt waren noch wesentlich mehr, weil ich die gesamte Außenhaut des Hauses renovieren ließ: Fassaden, Fenster, Dach – insgesamt beliefen sich die Renovierungskosten auf ca. 275.000 €. Aber ich habe auch Förderungen erhalten: insgesamt aus verschiedenen Quellen (Bund und Land) ca. 64.000 €.
Lernprozesse
Ich habe beim Entwurf der PV-Anlage auf Anraten des Herstellers auf einen hauseigenen Speicher verzichtet. Der wäre noch einmal auf etwa 10.000 € gekommen und hätte nicht viel mehr als eine Tagesproduktion aufnehmen können. Ich habe mir gedacht, dass der produzierte Strom im öffentlichen Netz gut aufgehoben sein würde. Das hat sich als kleiner Fehler herausgestellt: heute jammert die Politik, die nicht fähig war, in der gleichen Geschwindigkeit wie die vielen kleinen „Privaten“ für Speicherplatz und Leitungskapazitäten zu sorgen, dass man den vielen kleinen Stromproduzenten nun die Leitungsgebühren verrechnen müsse.
Ja, wir sind zum Stromexporteur geworden. Trotz der Politik! Auf der Basis vieler kleiner Stromproduzent:innen.



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