michael bürkle

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Michael Bürkle

Harald Mahrer …

Ein Sumpf

Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer ist ins Strudeln gekommen. Zunächst hat er seinen Kammermitarbeiter:innen eine saftige Lohnerhöhung von 4,2% genehmigt – wo doch die Wirtschaftskammer immer für maßvolle Lohnabschlüsse plädiert. Dann ist er unter Druck gekommen und hat die Lohnerhöhung auf 2,1% halbiert. Dann hat sich herausgestellt, dass er die Lohnerhöhung nur um ein halbes Jahr verschieben will. Dann hat sich herausgestellt, dass sich die 10 Wirtschaftskammerpräsident:innen noch sehr viel höhere Löhne genehmigt haben:

(Quelle: ORF)

Dann ist die Doppel- bzw. Dreifachfunktion von Harald Mahrer als Wirtschafts­bundobmann (ÖVP-Parteifunktionär), Kammerpräsident (Kammerfunktionär) und Nationalbank­­präsident (Staatsfunktionär) zum Thema geworden. Mahrer hat darauf reagiert, indem er angekündigt hat, den Posten in der Nationalbank in Bälde zurückzulegen. Er wolle „keine halben Sachen machen“.

Ob das was nützt?

Wenn man in der Wikipedia nachliest, ist Herr Mahrer aber darüber hinaus noch vielfach aktiv: u.a. als Mitglied des Präsidiums der Österreichischen Sporthilfe sowie als Präsident des Wirtschaftsforschungs­instituts (WIFO); er ist auch Eigentümer und geschäfts­führender Gesellschafter der „HM Tauern Holding Beteiligungs­gesellschaft“.

„keine halben Sachen“

Nein, Herr Mahrer macht keine halben Sachen, er macht Viertel-, Sechstel- oder Siebtelsachen. Und kein Mensch kann mir erzählen, dass man das dann alles vollwertig machen kann. Und ich weiß nicht, wie viele dieser Posten und Pöstchen „ehrenhalber“ erledigt werden oder nur gegen „Aufwandsentschädigungen“. Aber insgesamt kommt da sicher ein Einkommen zusammen, das locker deutlich über dem des Bundespräsidenten liegt und das man entsprechend besteuern müsste. Schon um die Versuchung, in zu vielen Jobs zu dilettieren, einzudämmen.

Budgetsanierung

Harald Mahrer mag vielleicht ein ausgeprägtes Beispiel der Posten­kumulierung sein: das einzige Beispiel ist er in Österreich nicht. Und da sollte auch die einkommens­seitige Sanierung des Budgets beginnen.

Sie sollte noch nicht dort enden. Es gibt Groß- und Größtverdiener, die nur einen Job brauchen. Vorstandsmitglieder von im ATX gelisteten Firmen verdienen über das 50-fache des Medians eines / einer österreichischen Beschäftigten. Der CEO einer österreichischen Bank kommt z.B. auf ein Jahresgehalt von 9,4 Millionen €, also monatlich auf knapp 800.000 €. So viel oder so gut kann niemand arbeiten. Das ist jenseitig, unanständig, obszön.

Ja, einkommensseitig ließe sich das Budget auch sanieren.

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