plus und minus
Gestern hat sich die österreichische Fußballnationalmannschaft durch ein hart erkämpftes 1:1 gegen Bosnien-Herzegowina für die Fußball-WM qualifiziert. Kurz vor dem Spiel ist aber klar geworden: Österreich ist abgestiegen: im Klimaschutz! Von Platz 23 auf Platz 35 – in der Rangliste des „Climate Change Performance Index“. Österreich ist im Fußball gut, im Klimaschutz ein „low performer“ geworden, deutlich schlechter als der Schnitt der EU.
Ein Grund
Das liegt sicher auch daran, dass die jetzige Koalitiom aus ÖVP, SPÖ und NEOS keine wirklich Klima-kompetenten Politiker:innen in ihren Reihen hat – und also ganz andere Probleme sieht: Migration, Inflation, Bildung. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) soll gleichzeitig Umwelt- und damit Klimaminister sein: was an sich Synergien ermöglichen könnte, sorgt da für eine einseitige Schwerpunktbildung. Der Bauernbündler Totschnig sieht sich als Vertreter „seiner“ Bauern; die „Umwelt“ ist ihm sekundär; beim Klima kennt er sich schlicht nicht aus. In Interviews weicht er den wichtigen Fragen konsequent aus.
Ich habe Totschnig als Klimaminister schon mehrfach einen „Dünnbrettbohrer“ genannt – und das ist noch ziemlich zurückhaltend und freundlich: das legt immerhin nahe, dass da einer etwas tut: er bohrt. Halt dünne Bretter. (Ein „Dünnbrettbohrer“ ist so etwas wie ein „low performer“; ich sehe mich da bestätigt.)
Ich sehe von Totschnigs Klimaaktivitäten praktisch nichts. Gegenüber seiner Vorgängerin Eleonore Gewessler ist er eine glatte Vorgabe. Ihr verdanken wir die EU-Renaturierungsverordnung – etwas, das langfristig auch den Bauern nützt.

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