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Michael Bürkle

Erpressung: ein Fake

60 Stunden vergangen

Seit ich mein Erpressungsmail bekommen habe, sind nun fast 60 Stunden vergangen. Ich habe – wie angekündigt – nicht bezahlt; wenn die Erpressung echt wäre, müssten jetzt die Konsequenzen eingetreten sein. Es ist aber nix passiert; ich hab nicht einmal die vermutete „Mahnung“ bekommen. Also: alles Bluff, wie erwartet und wie von Mimikama präzise analysiert.

Dabei wäre es gar nicht so unmöglich…

Es funktioniert sicher nicht so, wie der fiktive „chinesische Software­entwickler“ das im Mail beschrieben hat – ein „Low-Level-Geräte­treiber“, der „in der CPU integriert“ sei. Das ist ein Slang, der technische Kompetenz vortäuschen soll. Die nicht vorhanden ist.

Allerdings: es gibt Programme, die man sich bei un­vor­sichtigem handling mit Attach­ments, Links u.dgl. einfangen kann und die unbemerkt Fotos machen und auch versenden können. Eines dieser Programme heißt „Stealerium“; sein Quellcode ist – „zu Bildungs­zwecken“ – sogar veröffentlicht und man stellt in letzter Zeit offenbar vermehrt auf diesem Programm basierende Cyber­kriminalität fest. Der von Mimikama verlinkte Artikel auf heise.de erklärt die Funktions­weise näher.

Wie schützt man sich?

heise.de empfiehlt „die üblichen Verhaltens­tipps“: „Ausführbare Dateien sollten idealerweise blockiert werden“ – also keine unbekannten Programme starten bzw. automatisch starten lassen. Keine Attachments in Mails von unbekannten (oder unerfahrenen oder unvorsichtigen) Absendern anklicken. (Ich habe als Lehrer schon vervirte scheinbare pdf-Dateien von Schüler:innen bekommen.) Keine Links auf Internet-Seiten unbekannter bzw. unseriöser Anbieter anklicken. (Ich ärgere mich maßlos, wenn mein Provider in Mails an mich immer wieder eine Bestätigung meiner Identität per Mausklick verlangt. Woher soll ich wissen, ob die Mail echt ist und wohin mich dieser Mausklick letztlich führt?)

Und: eventuell ein Anti-Viren-Programm oder ein Anti-Spyware-Programm installieren. Aber da setze ich ein eventuell vor den Satz. Ich bin da im Gegensatz zu früher gar nicht so sicher, ob die nicht eine falsche Sicherheit vorgaukeln und zu unsicherem Verhalten verleiten. Ich fahre mit meiner Grund-Skepsis gegenüber allen Angeboten und Installationen im Internet an sich sehr gut. Das ist auch ein Grund, warum ich meinen Blog von allem Überflüssigen freihalte.


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