michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Seltsames UMIT-Forschungsprojekt

Nach welchen Kriterien wird an der UMIT „geforscht“?

Der ORF Tirol berichtet von einem „ernüchternden Ergebnis“ bei einem Forschungsvorhaben an der UMIT Tirol. Zwei „Psycho­loginnen in Aus­bildung“ haben da offenbar „insze­nierte Gespräche“ mit Opfern häuslicher Gewalt so geführt, dass andere Menschen das mitanhören konnten. Der Versuch zielte offenbar darauf ab festzu­­stellen, ob sich andere Menschen, also sog. „Dritte“, in das Gespräch ei­n­mischen würden: „Es ging nicht um eine Helden­tat, sondern um ein Mindest­­maß an Reaktion.“

Das „ernüchternde Ergebnis“: in allen 80 insze­nierten Gesprächen griffen keine Unbe­teiligten in den Gesprächsverlauf ein. „Keine einzige Person“, heißt es im Bericht.

Ein sehr seltsames „Forschungs­setting“. In welche „Forschungs­situation“ wurden da 2 Studentinnen hinein­manövriert? Wer hat das entwickelt und betreut? Welches wissen­schaftliche „Paradigma“ bildet da den Hintergrund?

Wenn ich mich da mich als Beobachter vorstelle …

Wenn ich so ein „inszeniertes Gespräch“ gehört hätte, hätte ich viel­leicht bemerkt, dass es inszeniert war. Dann hätte ich da sicher nicht inter­veniert.

Ich hätte die Inszenierung aber auch nicht bemerken können und hätte dann den Eindruck gehabt, dass hier zwei Frauen miteinander reden, wobei die eine von einer Gewalt­erfahrung berichtet und die andere empathisch zuhört. Hätte ich dann inter­veniert? Na, sicher nicht. Wenn da schon eine empathische Zuhörerin da ist, werde ich mich doch nicht wichtig machen und auf­drängen. Schon gar nicht als Mann bei einem Gespräch zweier Frauen.

Wäre „Mansplaining“ erwünscht gewesen? Seltsam.

Feedback nötig

Ich glaube, die „Privat­universität“ UMIT benötigt dringend ein wissen­schaft­liches Feedback. Auf die Frage „Wie geht’s?“ würde ich sagen: „So nicht“.


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