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Michael Bürkle

Die Bevölkerung absichtlich für blöd verkaufen 2

Das ist eine neue Qual.ität: die FPÖ zeigt auf ihren Plakaten bereits die „bösen“ Vertreter anderer Parteien. Nach Kurz mit dem Islam nun auch Kern – aber womit eigentlich?

Nun: zunächst reicht Kern nicht als Gegenbild. Es muss noch ein Bild von Gusenbauer dazu. Den werden zwar manche Jungwähler kaum mehr kennen, aber offenbar ist Kern allein noch zu wenig „böse“.

Und das Thema? Es geht um holen, wegnehmen und zurückgeben. Die FP-Plakate zitieren zunächst den SP-Slogan „Hol DIR, was DIR zusteht“ (der jetzt für sich auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist) um dann zu versprechen: „Wir geben EUCH zurück, was SIE EUCH nehmen.“

Was ist das konkrete Versprechen? Die FPÖ verspricht offenbar zurückzugeben, was „sie“ (wer? Die Regierung? SPÖ und ÖVP? Nur die SPÖ? Kern und Gusenbauer?) „nehmen“. Wem genau wird hier was genau versprochen? Steuererleichterungen allen? Ein undefinierbares „sie“ als Gegenpol, das irgendwie mit dem Kanzler und seinem Vor-vor-Gänger (?) verbunden wird. Ein undefinierbares „was“, das genommen wird. Wer wird dieses Undefinierte zurückgeben? Die FPÖ? Die FPÖ, wenn sie in einer Regierung ist?

Für wie blöd halten die die Bevölkerung?

Das ist „für blöd verkaufen, Teil 2“.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Die Bevölkerung absichtlich für blöd verkaufen 2“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Mir ist im derzeitigen Wahlkampf noch etwas aufgefallen, was meiner Meinung nach als „für blöd verkaufen, Teil 3“ durchgehen würde: Die FPÖ kapriziert sich ja in dem Wahlkampf unter anderem auch sehr auf „Fairneß“, unter anderem mit dem Slogan „Erbschaftssteuer ist unfair“.

    Jetzt muß man da aber berücksichtigen, dass sämtliche aktuellen Konzepte für eine Erbschaftssteuer einen Freibetrag von 0,5-1 Mio. € beinhalten, also deutlich über dem Wert von z.B. einem Haus oder einer Eigentumswohnung liegen.
    Das bedeutet, die große Masse ist davon gar nicht betroffen und kann z.B. ihren Kindern das Haus oder die Eigentumswohnung vererben, ohne dass die Kinder dann auch nur einen Cent an Erbschaftssteuer zahlen müssen. Denn die fällt erst bei vererbtem Vermögen an, das _richtig_ was her macht.

    Und damit zeigt die FPÖ meiner Meinung nach unmißverständlich, auf wessen Seite sie tatsächlich steht: die vom „Volk“ ist es jedenfalls eindeutig nicht.

    Ich denke schon sehr lange, dass es wichtig wäre, genau darauf endlich einmal so richtig penetrant herumzureiten und das so vielen Menschen wie nur möglich immer und immer wieder unter die Nase zu reiben, und zwar sowohl in Wahlkämpfen als auch davor und danach.

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