Meine Schule, das Abendgymnasium Innsbruck, hat mich als Direktor verabschiedet – sogar zweimal, am Freitag, dem 29.4., meinem letzten Arbeitstag – da wurde ich auch noch Oberstudienrat, und am 7.7., dem letzten Semestertag. Am 6.10. wurde ich von meinen Direktor*enkolleg*en verabschiedet, und gestern hat mich „die ArGe“ verabschiedet.

„Die ArGe“ ist die Arbeitsgemeinschaft der Abendgymnasien Österreichs. Ein Verein, der sich für diese Schulform – eine sogenannte „Sonderform“ – zu einer wichtigen Institution entwickelt hat. Ich hab dazu eine kleine Rede gehalten; etwa so:

Liebe Kolleginnen und Kollegen der ArGe!

Wir als Abendgymnasien sind eine „Sonderform“; wir werden deshalb oft vergessen. Deswegen ist unsere ArGe, unsere Arbeitsgemeinschaft sehr wichtig.

Unsere ArGe muss sein…
– ein bisserl think tank für Schulentwicklung (das Ministerium macht das nicht)
– ein bisserl Gewerkschaft – auch die vergisst uns oft
– ein bisserl PV
– ein bisserl PR-Agentur, weil wir unsere Öffentlichkeitsarbeit koordinieren müssen
und
– ein bisserl „Freundeskreis“ und auch Krisenintervention.
Und in all diesen Funktionen sind wir auch eine Art Arche.

Das alles sind wir und ihr werdet mir sehr fehlen.

Aber ich seh unser Schiffchen auf gutem Kurs und Matrose Bürkle geht beruhigt von Bord.

Ich bin alt geworden, körperlich nimmer so fit, gedanklich nimmer so flink, ich hab manchmal – wie sagt man? Ach ja: – Wortfindungsstörungen und hab auch gar keine Lust mehr, manche neumodischen Dinge mitzumachen. Manches geht mir, mit Verlaub, am Gesäß vorbei.

Ich ziehe mich in meine Hafenkneipe am Palmenstrand zurück und lade euch herzlich dazu ein, dort gelegentlich vorbeizuschauen.

Ahoi!

Ich habe in den letzten Monaten und Jahren viele vielsprechende junge Lehrerinnen und Lehrer als neue Mitglieder der ArGe kennengelernt. Das macht den Abschied leichter.

Ich hab dann u.a. als Abschiedsgeschenk ein Faltschiffchen bekommen. Wie passend; und unabgesprochen.