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Michael Bürkle

AstraZeneca, Thrombozyten – und Verantwortung

gestern

Zahlreiche Staaten haben die Impfung  mit AstraZeneca ausgesetzt, weil offenbar Zusammenhänge zwischen der Impfung und der Bildung von Thrombosen, die zu Todesfällen geführt haben, vermutet wurden. Die EMA („European Medical Agency“ / Europäische Arzneimittelagentur) hat den Impfstoff trotzdem für sicher erklärt – aber man solle „beobachten“; Österreich hat zu den Staaten gehört, die mit AstraZeneca weitergeimpft haben.

heute

Der Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem Auftreten von Thrombozyten ist offenbar bestätigt worden. Mediziner in Greifswald und Wien haben die Sache geklärt und auch eine Lösung gefunden. Der NDR und der ORF berichten darüber. Es gebe nun einen „Wirkstoff“ gegen die von der Impfung hervorgerufenen Thrombosen. Leider könne man den nicht vorbeugend geben.

zusammenfassend

Aus meiner Sicht haben alle Staaten, die die Impfung ausgesetzt haben, recht behalten. Die EMA mit der Freigabe und Österreich mit dem Weiterimpfen haben gefährliche Wege beschritten.

Offenbar ist das Problem gelöst. Offensichtlich hat aber ein Problem existiert, als viele das noch nicht einmal wahrhaben wollten. Wie viele Probleme existieren noch? Warum hat man das Problem in den Testphasen nicht erkannt? Waren die Testphasen doch zu kurz? Warum ist das Problem bei den Millionen Impfungen mit AstraZeneca in Großbritannien nicht aufgefallen? Oder wollte man es nicht sehen?

Vertrauen erzeugt das jedenfalls nicht wirklich.


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Kommentare

2 Antworten zu „AstraZeneca, Thrombozyten – und Verantwortung“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Meine Überlegung dazu:

    Nach den Zahlen, die ich kenne, wurden aktuell in der EU ca. 5 Millionen Menschen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft, und in 30 Fällen kam es zu Hirnvenenthrombosen, die anscheinend mit der Impfung zusammenhängen.

    In dem Zusammenhang möchte ich an einen wesentlichen wissenschaftlichen Grundsatz erinnern: „Kausalität ist nicht gleich Korrelation“, d.h. zwei Ereignisse, die zeitnah auftreten, müssen nicht zwingend zusammenhängen.

    Andererseits scheint es laut einer Meldung im gestrigen (=19.3.) Ö1-Mittagsjournal tatsächlich eine Kausalität zwischen dem AstraZeneca-Impstoff und den Hirnvenenthrombosen zu geben.
    D.h. das muss man sich näher anschauen, und falls eine Korrelation besteht, muss man schauen, ob man dieses Risiko verringern oder (wenn möglich) eventuell ganz eliminieren kann.

    Noch ein Vergleich dazu: bei einem gängigen Medikament wie Aspirin (bzw. irgendeines Genericons, das 500mg Acetylsalicylsäure als Wirkstoff enthält) wird im Beipackzettel unter anderem angegeben, dass als seltene mögliche Nebenwirkung eine Hirnblutung auftreten kann, und „selten“ ist definiert als: „in 1-10 Fällen bei 10.000 Behandlungen“.
    D.h. die Einnahme einer Aspirin-Tablette wäre nach den aktuellen Zahlen um einige Größenordnungen risikoreicher als sich mit dem AZ-Impfstoff impfen zu lassen.

    Mein persönliches (sic!) Fazit daraus ist: Der AZ-Impfstoff ist nicht ohne Risiko, aber offenbar ziemlich sicher – und wenn ich die möglichen Risiken in Relation zum Nutzen setze, dann sage ich: Würde man mir heute mitteilen, dass ich geimpft werden könnte und dass der Impfstoff von AstraZeneca wäre, dann hätte ich genau eine Frage: „Wo bekomme ich die Impfung und wann kann ich kommen?“

    Aber da kann ich natürlich ausschließlich für mich sprechen, und wenn jemand sich nicht mit dem Wirkstoff von AstraZeneca impfen lassen möchte, dann kann ich das verstehen.

    1. Avatar von michael bürkle
      michael bürkle

      Natürlich ist Korrelation noch nicht Kausalität; eh. Aber in der Sache AZ vs. Thrombozyten scheint es eben eine Kausalität zu geben.
      m.

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