USA und Ukraine einigen sich auf ein Rohstoffabkommen
Nach einer Meldung in ORF online haben sich die USA und die Ukraine auf ein „Rohstoffabkommen“ geeinigt. Entwürfe dieses Abkommens habe ich im Artikel „„Frieden“ gemäß Trump & Putin am 30.3. beschrieben; ich bin da zum Schluss gekommen, dass es sich beim geplanten Abkommen um einen „Kolonialismus anno 2025“ handelt.
Nun ist zumindest an der Darstellung des Abkommens gearbeitet worden. Die USA „übernähmen eine wirtschaftliche Beteiligung an der Sicherung einer freien, friedlichen und souveränen Zukunft der Ukraine“, fasst der ORF die US-Position zusammen; die ukrainische Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko betont, „dass der Fonds gleichberechtigt mit den USA betrieben werde“; das, um auch ukrainischen Bedenken „wegen Ausverkaufs nach Washington“ entgegenzutreten. (Auch Präsident Selenskiy nennt das Abkommen „historisch“ und ist dafür.) Trump 2.0 wiederum lässt laut Artikel wissen, „dass die USA viel mehr zurückbekommen würden, als sie bisher investiert hätten“.
Einschätzung
Man kann diese Aussagen alle nicht wörtlich ernst nehmen, scheint mir. Trump 2.0 hat schon so viel gesagt, was sich als falsch herausgestellt hat; die Ukraine muss natürlich ihre Rolle im Abkommen als zumindest „gleichberechtigt“ darstellen.
Ich nehme an, dass die USA mit diesem Abkommen rein ökonomisch ein gutes Geschäft gemacht haben. Ich nehme auch an, dass es zu einem längerfristigen Waffenstillstand – und vielleicht gar zu einer Art „Frieden“ – beiträgt, denn die USA werden Seltene Erden ohne Störungen schürfen wollen. Ich nehme an, dass zumindest die Krim russisch bleiben wird – und einige andere Teile der Ostukraine auch, weil sonst Russland nicht einverstanden sein wird und der Krieg weiter geht.
Aber wir werden sehen.
Wird die Ausbeutung der Ukraine mit einem sog. „Frieden“ hübsch bemäntelt?
Ich muss ergänzen …
Ich habe am 19.2. geschrieben: „Trump 2.0 verliert den Krieg“ mit dem Zusatz „… für die Ukraine“. Ich meine noch immer, dass das stimmt. Aber: er gewinnt damit wichtige Rohstoffe. Wenn es denn funktioniert …
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