Veröffentlicht in allgemein, Bildung

Boxen. Frauen. Unfähigkeit

„Kampfsport“

Ich finde, „Kampfsportarten“ – wie z.B. Boxen – sind kein wirklicher Sport. Man kann sich heute Boxkämpfe im Internet im Detail ansehen und in Zeitlupe mitkriegen, wie schwerste Schläge gegen Kopf und Körper offensichtlich höchst ungesund sind. Das sollte man verbieten.

Noch schlimmer als Boxen finde ich Boxen unter Frauen. Ich bin absolut für die Gleichberechtigung der Geschlechter, aber das kann doch nicht darin bestehen, dass das (an sich) klügere Geschlecht den Blödsinn des blöderen nachäfft. (Das sollte man erst recht verbieten.)

Außerdem hat Boxen und Kampfsport an sich viel mit Geschäftemacherei und Wettbetrug zu tun. Nirgends ist es leichter, Ergebnisse zu manipulieren und neben dem Kampfgeld Wettgewinne en masse einzustreifen. (Noch ein Grund für ein generelles Verbot.)

Voraberger

Ein besonderes Kapitel ist da die an sich – vermutlich – begabte österreichische Boxerin Eva Voraberger, geb. 1990 in Graz. Sie war immerhin 2013 Europameisterin im Fliegengewicht und ab 2014 mehrfach hintereinander Weltmeisterin im Superfliegengewicht – mehrfach hintereinander, weil sie dazwischen immer wieder Niederlagen und damit den Verlust ihres Titels einstecken musste. Am 18.1.2019 verlor sie einen Weltmeisterschaftskampf im Superfliegengewicht in New York, am 19.10.2019 verlor sie einen ebensolchen im Bantamgewicht, beide durch K.O.

Doch Vorabergers Management gab nicht auf und vereinbarte nach einer Kampfpause von zweieinhalb Jahren (!!) einen neuerlichen Weltmeisterschaftskampf in Istanbul gegen eine 24-jährige türkische Boxerin – für gestern, 13.5.2022. Der ging dann auch in 4 Runden schmerzhaft k.o.

Wie kompetent Vorabergers Management dabei vorgegangen war, war bereits vor dem Kampf zu sehen und zu hören. Da wurde als österreichische Hymne die einstige Kaiserhymne gespielt und gesungen: „Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz …“ – natürlich nach der Melodie, die man mittlerweile von „Deutschland, Deutschland über alles“ als deutsche Hymne kennt – insofern durchaus hymnenhaft. 4 volle Strophen einer Version bis März 1835 wurden gesungen; Voraberger ließ das stehend über sich ergehen, andächtig mit Boxhandschuh über dem Herzen. Ein Betreuer stand ebenso regungslos neben ihr, zwei weitere ebenso regunglos hinter ihr. Niemand machte auf den Fehler aufmerksam, niemand protestierte, niemand brach ab. Man gab sich und dem türkischen Publikum eine deutsche Hymne mit falschem Text bzw. eine österreichische Hymne aus der Zeit der k.k. Monarchie; etwa 200 Jahre alt. Wie unfähig muss man sein, wenn man so etwas widerspruchslos mitmacht? Was für ein Licht wirft das auf die Kompetenz von Vorabergers Team und damit auf die Vorbereitung, die sich Frau Voraberger zukommen lassen musste?

Ich wünsche Frau Voraberger einen besseren, gesünderen Job und bessere Mitarbeiter. Und ein bisschen Nachhilfe in Zeitgeschichte.

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