Veröffentlicht in Bildung

Corona-Update 7.3.21

1. weltweit

Die Johns-Hopkins-University teilt heute insgesamt knapp 90 Millionen festgestellte Corona-Infektionen weltweit und gut 2 Millionen an Corona Verstorbene mit.

Folgende Länder verzeichnen über 1 Million Infekte:

Über die Hälfte aller weltweit festgestellten Infektionen beziehen sich auf 3 Länder: die USA, Indien und Brasilien.

Das sind absolute Zahlen. Man muss das in Zahlen auf die Gesamtbevölkerung umrechnen – nehmen wir als Vergleichsmaß 100.000 Einwohner, also etwa eine Stadt wie Innsbruck.

Folgende 20 Staaten sind da am meisten betroffen.

Österreich gehört zu jenen, die mehr als 5000 Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnen. Also mehr als 5% der Bevölkerung.

Es geht aber natürlich auch um die Anzahl der Verstorbenen in Bezug zur Bevölkerung – die Mortalität:

Da gehört Österreich zu den 20 am meisten betroffenen Staaten – mit gerade noch unter 100 Corona-Verstorbenen pro 100.000 Einwohnern.

Man sieht an diesen Tabellen scheinbar, dass die Corona-Krise eine der USA, Europas und Lateinamerikas ist. Afrika kommt praktisch nicht vor. Ich hielte diese Interpretation der Zahlen für naiv. Ich glaube, dass in Afrika einfach viel weniger gemessen wird. (Wie auch viel weniger Impfstoff geliefert wird. Und und und.)

Die Letalität – die Anzahl der Verstorbenen unter den Infizierten – beträgt weltweit derzeit etwa 2,4% – eine / einer von 40 Erkrankten stirbt an der Krankheit. Aber auch das sieht verschieden aus. Folgende Länder sind da am stärksten betroffen:

Das österreichische Gesundheitssystem liegt da sehr gut. In Österreich sterben „nur“ ca. 1,8% der Erkrankten, also ca. eine / einer von 60.

2. in Österreich

In Österreich hat die Dritte Welle der Pandemie begonnen. Wir liegen in der 7-Tages-Inzidenz im Schnitt derzeit bei ca. 180 (Ende Februar war das noch bei ca. 160); die Infektionszahlen steigen und liegen mit 2.000 bis 3.000 Neuinfektionen pro Tag deutlich über dem Anfang der Zweiten Welle:

(Die scheinbaren Spitzen Anfang und Ende Jänner sind Datenchimären – da musste das Gesundheitsministerium Dateneingaben nachholen, die offenbar davor so etwas wie verschlampt worden waren.)

Österreich „öffnet in die Dritte Welle“ hinein und es ist absehbar, dass das wieder in Lockdowns enden muss. Dabei ist das natürlich keine Lösung.

In einem einzigen Teilaspekt der Pandemie ist Österreich derzeit Weltspitze: beim Testen. Das müsste man nützen: wir haben ein riesiges Testsystem aus Teststraßen, Apotheken, Ärztinnen und Ärzten.

Man könnte weite Bereiche des Wirtschafts- und Kulturlebens freigeben – für Menschen, die aktuell negativ getestet sind. Das einzige, was man tun müsste: man müsste die „Aktualität“ eines Corona-Tests genau definieren, und zwar abhängig von der Situation der Pandemie. Derzeit gilt ein Corona-Test in Österreich 48 Stunden. Das ist selbstverständlich Unsinn. Wenn das Virus irgendwo hochkocht und die Inzidenz hoch ist, kann man sich sehr viel leichter infizieren und man muss deshalb sehr viel öfter testen. Wenn die Lage ruhig ist und wenige Infektionen auftreten, muss man nicht so oft testen. Ich habe das schon vorgeschlagen:

Ampelfarbe ROT: Ein Testergebnis gilt (maximal!) 24 Stunden. Ampelfarbe ORANGE: ein Testergebnis gilt 48 Stunden. Ampelfarbe GELB: ein Testergebnis gilt 3 Tage. Ampelfarbe GRÜN: ein Testergebnis gilt 4 Tage. Ampelfarbe WEISS: ein Testergebnis gilt bis auf Weiteres. (Man kann das auch direkt von Inzidenzzahlen im Bezirk abhängig machen: dann kann man die Gültikgkeit in Stunden messen.)

Das negative Testergebnis kommt aufs Handy, z.B. mit einem QR-Code: vermerkt werden Name und Ablaufzeit. Ein Ausweis für Kultur und Beruf. Wir öffnen; für alle mit einem aktuell negativen Testergebnis.

(Und das Impfen? Spielt das keine Rolle? – Nein; keine direkte. Es ist unklar, ob jemand, der geimpft ist, infektiös sein kann. Aber jemand, der geimpft ist, wird öfter ein aktuelles negatives Testergebnis erzielen.)


mein Beitrag vom 21.2.: Testen. Ampelfarben. Stunden

Subscribe
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments