Die Diskussion läuft
In mehreren Zeitungsartikeln wird die immer noch höhere Inflationsrate in Österreich gegenüber der OECD behandelt. Ein guter Artikel ist gestern im Standard erschienen: „Inflation bei 3,6 Prozent: Nicht Lebensmittel, sondern Dienstleistungen und Ende der Strompreisbremse sind Hauptpreistreiber“.
Ich habe bereits vor einer Woche, am 14.8., in „Preise festsetzen? Nein!“ meine Argumente gesammelt und sehe an sich keinen Anlass, da etwas zu ändern.
Die Ursachen
Es stellt sich heraus: Preistreiber sind v.a. die Energiepreise und die Gastronomie. Die Energiepreise waren bis vor Kurzem staatlich gestützt mit der sog. „Strompreisbremse“, die nun weggefallen ist.
Für Sebastian Koch vom IHS macht allein das Ende der Strompreisbremse 0,7 Prozentpunkte aus […],
schreibt der Standard. Ja, ich hielte eine Verlängerung der Strompreisbremse für sinnvoll, aber nicht nur wegen der Inflation. Ich würde sie vom Verbrauch abhängig machen. Wir brauchen viele Anreize um Energie, v.a. Strom zu sparen.
Die Gastronomie leidet offenbar noch unter Corona-Spätfolgen. Der Standard schreibt:
Seit der Pandemie hätten sich etwa die Dienstleistungen bei Hotellerie und Gastronomie preisbereinigt um 20 Prozent verringert. Es gebe weniger Restaurants, zudem kürzere Öffnungszeiten – das sorge für weniger Konkurrenz, gerade auf dem Land.
Tja: weniger Restaurants, also geringeres Angebot – das ermöglicht höhere Preise.
Strom?
Die hohen Energiepreise sind in einem Land, das mittlerweile wieder Stromexporteur geworden ist, nicht nachvollziehbar. Hier hätte der Staat auch einen relativ direkten Einfluss. Natürlich brauchen wir Investitionen in Speicher- und Leitungskapazitäten, aber die Stromkonzerne haben insgesamt sehr hohe Gewinne geschrieben. Das müsste nicht sein. Hier ist Spielraum für eine verbrauchsgebundene Strompreisbremse. Und billigerer Strom würde sich auch bei allen anderen Preisen – tja: – „bezahlt machen“.
Gastro?
Weniger Restaurants wegen Corona, also weniger Angebot an Gastronomie, also höhere Preise. Ich sehe das an sich nicht als Problem. Die Gastro ist Luxus; wenn es mir irgendwo zu teuer ist, geh ich halt nicht mehr dorthin. Wenn das mehr Leute tun, sinkt mit dem Angebot auch die Nachfrage und die Preise pendeln sich wieder ein. Man muss nicht unbedingt „essen gehen“. Man kann da „sparen“! Ich selbst „spare“ mir seit langer Zeit viele Restaurantbesuche.
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