Was soll man davon halten?
Die USA sind im Krieg, obwohl das in der Regierung nicht alle wahrhaben wollen. Man sei nicht im Krieg, man habe nur etwas gegen das iranische Atomprogramm unternommen. Das ist natürlich Quatsch.
Trump 2.0 versichert, der Angriff sei ein voller Erfolg gewesen; das iranische Atomprogramm sei zerstört. Der Geheimdienst der USA und viele Medien sind da ganz anderer Meinung – s. Berliner Morgenpost, ORF. Vor allem ist völlig unklar, wo sich 400 kg angereichertes Uran befinden. (3 „Schuhschachteln“ voll; nicht mehr.)
„Das iranische Atomprogramm“: hier wird an sich unterstellt, dass der Iran Atombomben bauen will. Der Iran verneint das sowieso konsequent; es gehe ihm nur um die zivile Nutzung der Kernkraft.
Die USA wollten mit dem Iran darüber verhandeln. Bevor es zur nächsten Verhandlungsrunde kam, griff Israel den Iran an. Der deutsche Politologe Michael Werz interpretiert das in der ZiB 2 gestern folgendermaßen: „Trump wurde von Israel in Ecke manövriert“. Hat Netanyahu Trump noch schnell über den Tisch gezogen?
Ergebnis
Wer meinen will, das Atomprogramm des Iran sei zerstört, kann das in seine Strategie einbauen. Wer meinen will, das Atomprogramm des Iran sei kaum zerstört, kann das auch in seine Strategie einbauen. Der Iran kann ein Interesse daran haben, sich als geschwächt darzustellen; er nützt das, um die Zusammenarbeit mit der IAEA zu stoppen. Trump 2.0 hat auch an dieser Darstellung ein Interesse, aber sein Geheimdienst sieht das völlig anders. Israel weiß noch nicht, ob es sich als Sieger oder als weiterhin gefährdet darstellen soll. Usw. usf.
Und dieses Konglomerat an Verrückten und Verrücktheiten bestimmt einen Teil unserer Weltgeschichte. Schrecklich!
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