Veröffentlicht in Bildung

„eventbranche“ stützen, „clubszene“ retten. echt?

schon aus wiener zeitschriften kenne ich die forderung, die wiener „clubszene“ zu retten, mit steuerlichen maßnahmen, mit subventionen. nun sehe ich beim heimfahren in innsbruck ein rotes plakat mit großen weißen lettern, das dazu aufruft, die eventbranche zu retten, weil sie sterbe. und es fordert „Regierungshilfe jetzt“.

was macht die „eventbranche“? nach der meinung der wiener erzeuge sie eine „eventkultur“, eine „clubszene“.

was ist „eventkultur“? wenn ich ein fest zu feiern habe: geburtstag; promotion; heirat … dann mache ich ein fest. das ist dann für mich ein „event“. ein ereignis. ich brauch dazu keine eventprofis, ich brauch dazu keine besondere „location“. ich lade dazu die menschen ein, die ich mag und die ich bei diesem ereignis dabei haben möchte. ich miet mir irgendwo ein nettes lokal – und geht schon.

ich kann mit einer „eventkultur“ nichts anfangen. gar nichts. ich brauche keinerlei eventbranche.

wenn ich im internet unter „eventkultur“ suche, komme ich auf eine ostschweizer seite. die firma, der die seite gehört, veranstaltet „parties“. da gibt es: das arenafest, das glattbug-fäscht, die herbstparty, die nightparty, die passionparty, die schnauzparty, die sommerbar, die winterbar, eine wufa-party, und ende april war die springbreakparty (incl. wet t-shirt contest).

also: party nach party nach party, mit anlass oder auch ohne. ein taumel von „event“ zu „event“.

muss so etwas steuerlich unterstützt werden? nein, keineswegs. im gegenteil: man sollte so etwas mit einer eventsteuer besonders besteuern – schließlich sind das ja die ereignisse, die „events“, bei denen coronaviren (und anderes) ganz besonders erfolgreich gestreut werden. das apres-ski im winter ist auch nichts anderes. was die eventmacher noch nicht erfunden haben: das ultimative gimmick, das medizinische event-package: coronatest, aidstest, schwangerschaftstest, am besten in einem aufwasch.

gehen da arbeitsplätze verloren, wenn so was besonders besteuert wird? mag sein, mir wurscht. ja; mir hier wurscht. dann müssen die macher halt einmal was vernünftiges arbeiten gehen. gäb ja genug zu tun.

da bläst man einer ganzen generation sogenannte events ins hirn, damit die jungen leute ihr geld los und von ihrer identität und ihrer kreativität abgelenkt werden.

„ohne uns ist es dunkel & still“ warnt das plakat der eventbranche. gut so. wenn ichs laut und hell haben will, brauch ich dazu keine „events“.

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