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Michael Bürkle

EZB warnt vor Platzen der KI-Blase

Die KI-Blase

Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt „vor starken Kursverlusten an den Börsen“:

Gleichzeitig hat die Marktkonzentration und die Vernetzung zwischen einer Handvoll großer US-amerikanischer Techno­logie­­­unternehmen weiter zugenommen, wodurch die Märkte Risiken ausgesetzt sind, die sich aus potenziellen Schocks für ihre KI-bezogenen Geschäfts­modelle ergeben, …

warnt der EZB-Vizepräsident Luis de Guindos.

„Machtkonzentration“ und „Vernetzung zwischen einer Handvoll […] Technologie­­unternehmungen“? Ja, klar. Es geht um ganz wenige Firmen, die im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) aktiv sind und miteinander – gut österreichisch – „verhabert“ sind, also in einem Netzwerk von gegenseitigen Beteiligungen stecken. Gefüttert wird dieses Netzwerk von extrem hohen Erwartungen an die KI und an Geschäfte mit der KI – und es könnte gut sein, dass sich bald herausstellt, dass diese Erwartungen deutlich zu hoch sind. Es ist dann nicht eine KI-Firma betroffen, sondern voraus­sichtlich das gesamte Netzwerk. Das könnte einen enormen Börsen-Crash geben.

Überzogene Geschäftserwartungen sind eine häufige Ursache für Börsen-Crashs. Das war auch schon bei der Tulpenzwiebelkrise 1637 der Fall. Spekulieren und Verspekulieren kann man mit (fast) allem: mit Tulpenzwiebeln und mit Künstlicher Intelligenz. Spekulieren hat weniger mit Wirtschaft, sondern eher mit Erwartungen, also mit Psychologie zu tun.

Auch die Bank of England warnt, auch die Zeitschrift Economist und auch das Wall Street Journal. Mehr brauchts eigentlich nicht.

Was kann passieren?

Wenn sehr viele Börsianer die Warnungen ernst nehmen und aus der Blase schnell aussteigen, dann platzt die Blase wirklich … und sehr viele Leute verlieren Geld.

Wenn die Börsianer sich sicher sind, muss zunächst gar nichts passieren. Dann warten alle auf neue KI-Erfolgs­nachrichten. Wenn die kommen: gut. Wenn sie nicht kommen, bleibt das alles unsicher.

Wenn die Börsianer skeptisch werden und nach und nach eher vorsichtig verkaufen, kann es sein, dass sich die Blase allmählich abkühlt und nach eingen kleineren bis mittleren Verlusten wieder bei einem normalen Markt mit normalen Erwartungen landet.

Mich betrifft’s nicht. Ich halte KI für überschätzt und NI für unterschätzt. Ich habe keine Aktien u.dgl. („NI“? Nicht bekannt? „Natürliche Intelligenz“! Ein ganz heißer Tip!)


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Kommentare

Eine Antwort zu „EZB warnt vor Platzen der KI-Blase“

  1. […] boomt – so sehr, dass die EZB und andere Wirtschaftssachverständige vor dem Platzen einer KI-Blase warnen: siehe meinen Beitrag gestern. Nun berichtet der ORF, dass der CEO von Google, Mr. Sundar Pichai, […]

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