michael bürkle

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Michael Bürkle

„Grüner Kolonialismus“?

Rohstoffe für die Energiewende

Die Energiewende – weg von fossilen Treibstoffen, hin zum Strom – benötigt einiges an Bergbau: nach Stoffen wie Lithium, Nickel, Kupfer, Kobalt, „Seltenen Erden“ u.a.m. Dieser Bergbau findet zu einem großen Teil im „globalen Süden“ statt; er findet oft unter sozial unerträglichen Bedingungen statt; und er begünstigt allzu oft lokale Machthaber und Warlords. Ein „neuer Kolonialismus“? Ja, wenn man da ohne besondere Reflektion hineinstolpert.

Ein Artikel im Deutschlandfunk – Grüner Kolonialismus / Energiewende auf Kosten des Globalen Südens? – fasst die Situation m.E. sehr gut zusammen. Er versammelt auch Links zu Sendungen, mit denen man sich in Teilaspekte der Problematik vertiefen kann. In 5 Kapiteln …

… werden die wesentlichen Gesichtspunkte behandelt.

Wie kann eine gerechte Energiewende aussehen?

Dazu zitiere ich eine längere Passage aus dem Artikel:

Ein zentraler Hebel liegt im Energieverbrauch selbst. Johannes Thema vom Wuppertal-Institut sagt: „Unsere Aufgabe im Globalen Norden ist, den Energieverbrauch auf ein nachhaltiges Niveau zu begrenzen, um so auch den Druck wegzunehmen, dass immer mehr Energie produziert werden muss.“ […]

 

Das Konzept dahinter heißt Suffizienz, also weniger Ressourcenverbrauch durch veränderte Strukturen, nicht nur individuelle Entscheidungen. „Diese politischen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit es überhaupt möglich ist, beim ganz normalen Wohnen oder von A nach B kommen, weniger Energie zu verbrauchen“, so Thema.

 

Recycling spielt dabei eine zentrale Rolle: Laut EU könnten dadurch 80 Milliarden Euro zusätzlich erwirtschaftet und 700.000 Jobs geschaffen werden, gleichzeitig sinken CO₂-Ausstoß und Abhängigkeiten. Viele Materialien, etwa in Windrädern oder Solaranlagen, sind bisher schwer wiederzuverwerten. Deshalb fordern Fachleute, dass schon beim Bau ans spätere Recycling gedacht wird, mithilfe von Rücknahmeverpflichtungen, digitalen Produktpässen und besseren Designs.

 

Und nicht zuletzt muss der Bergbau sozialer und ökologischer werden, etwa durch bessere Standards, transparente Lieferketten und die Beteiligung der betroffenen Gemeinden. […]
Kurz: „Energiewende“ muss auch heißen:
  • Sparen! („Suffizienz“)
  • Recycling!

Ist das neu?

Nein, nicht wirklich!

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