„Impulse für den Standort“

Naturschutzgebiet Platzertal?

Wir haben in Tirol derzeit aktuelle Auseinandersetzungen um ein Projekt, das die landeseigene TiWAG plant: die Erweiterung des Kraftwerks Kaunertal durch ein Speicherkraftwerk im Platzertal. Umweltschutzorganisationen wie der WWF wollen das Platzertal nicht nur erhalten, sondern als Naturschutzgebiet gewidmet sehen.

Die Kraftwerkspläne der TiWAG

Die TiWAG argumentiert „ökonomisch“: sie spricht von „Impulsen für den Standort“. Sie wird dabei nicht genau: was für „Impulse“ das sein sollen, wird nicht genannt; auch was der „Standort“ sein soll, bleibt offen. Geht es um den Standort Platzertal, um den „Standort“ Bezirk Landeck, um den „Standort“ Tirol oder gar um den „Standort“ Österreich? Geht es um touristische Impulse, geht es Impulse für das Baugewerbe, geht es um Impulse für die Energiewirtschaft? Kurzfristige Impulse für das Baugewerbe sind das einzige, was ich nachvollziehen kann. Das reicht aber nicht.

Was die TiWAG hier macht, ist keine ökonomische Argumentation, das sind bloß ökonomisch klingende Hohlphrasen. „Impulse für den Standort“ – was soll das hier sein?

„neue Pläne“?

Tatsache ist, dass die neu eingereichten Pläne der TiWAG nicht neu sind, sondern alt und allenfalls etwas aufgehübscht. Sie sind aber substanziell in einer Zeit entstanden, in der Österreich noch nicht Stromexporteur war. Derzeit produzieren wir – vor allem über Tausende von Photovoltaik-Anlagen – mehr Strom als wir verbrauchen. Wir sind wieder Stromexporteur. Und in dieser Situation ein ökonomisch-ökologisch wertvolles Moor mit einem Stausee zu überfluten ist vom Denkansatz bestenfalls „20. Jahrhundert“.