Mehrwertsteuer auf Lebensmittel
Die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auf 5% zu halbieren koste – laut Finanzminister Marterbauer (SPÖ) – 800 Millionen Euro, die wir nicht haben.
So, wie ich das verstanden habe, will das aber sowieso niemand. WiFo-Chef Felbermayr hat den Vorschlag gemacht und mitgedacht, dass man im selben Ausmaß die Mehrwertsteuersätze auf teure Produkte erhöhen müsste – „kostenneutral“.
Das habe aber keinen Einfluss auf die Inflation, meint wiederum Marterbauer.
Vizekanzler Babler (SPÖ) hält eine Reduzierung einiger Mehrwertsteuersätze trotzdem für möglich und sinnvoll. Und auch aus der ÖVP kommen verschiedene Signale.
Ja: eine „einheitliche Linie fehlt“, meint der ORF.
Ich widerspreche Marterbauer
Es kann sein, dass eine kostenneutrale Teilung von Mehrwertsteuersätzen die Inflation nicht beeinflusse, wie Marterbauer das meint. Ich glaube das aber nicht.
Der sog. „Warenkorb“, aus dem die Inflation berechnet wird, hat seinen Schwerpunkt nicht so sehr im Bereich der Luxusgegenstände. Zumindest die „gefühlte“ Inflation würde für Menschen, die einen Großteil ihrer geringen Einkünfte für Lebensmittel ausgeben müssen und die gar keine Chance haben, irgendwelchen Luxus zu kaufen, spürbar geringer. Und das wäre schon einiges wert, meine ich.
Ich denke, wir leben in einer Zeit, in der man das Kaufverhalten vom sinnlosen Konsum zum Einkauf von wirklich wichtigen und sinnvollen Dingen lenken sollte. Und da können verschiedene Mehrwertsteuersätze durchaus helfen.
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