Islam
Es ist schwierig über „den Islam“ zu sprechen. Es gibt im Islam keine zentrale Autorität – wie etwa einen Papst für die Katholik:innen, sondern viele „Schulen“, die den Islam durchaus verschieden lehren und verschiedene religiöse Rechtsauskünfte („Fatwas“) geben können. Ich kenne Moslems, mit denen ich hervorragend zusammenarbeiten kann. Die sind mir von ihrem Denken her nicht wirklich „fremd“. Ich vermute, dass es auch ganz andere Moslems gibt: ich hatte als Schuldirektor ab und zu die Chance, entsprechende Ansichten kennenzulernen.
Marokko
In Marokko ist die Feministin Ibtissam Lachgar wegen eines T-Shirts mit der Aufschrift „Gott ist lesbisch“ festgenommen worden. Außerdem schrieb Frau Lachgar noch dazu, der Islam sei „wie jede religiöse Ideologie faschistisch und frauenfeindlich“. (Gut: da kann man verschiedener Meinung sein; ich teile die Meinung nicht ganz.)
Das T-Shirt hat bei vielen Moslems Aufruhr erzeugt: „Tausende Vergewaltigungsaufrufe, Morddrohungen und Aufrufe zur Steinigung“; nach marokkanischem Recht muss Frau Lachgar mit Haft zwischen 6 Monaten und 5 Jahren rechnen.
Das ist an sich lachhaft, aber es ist hier mittelalterlich. Was ist das für ein kleiner Gott, der durch eine witzige T-Shirt-Aufschrift beleidigt werden kann? Wie mittelalterlich sind manche Schulen des Islam heute?
Die Hochkultur
Der Islam hatte es um das Jahr 1000 (±250 Jahre) zu einer Hochkultur gebracht; da gediehen Wissenschaften wie die Mathematik, Medizin, Astronomie … Zu dieser Zeit herrschte bei uns tiefes Mittelalter. Von dieser „Blüte des Islam“ ist praktisch nichts geblieben – nur die vielen verschiedenen Schulen, die sehr Verschiedenes lehren und urteilen. Das ist tragisch! Es fehlt eine „Aufklärung“, vor allem die Trennung von Kirche und Staat.
Was ist da an Hochkultur verloren gegangen?
Und wie und warum?
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