Der Weltkirchenrat hat Israel eine Politik der Apartheid vorgeworfen
Maram Stern, der Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, ist offenbar „enttäuscht“ über eine Stellungnahme des Weltkirchenrats. Dieser hatte dem Staat Israel eine Politik der Apartheid gegenüber den Palästinensern vorgeworfen.
Der Weltkirchenrat ist im Großen und Ganzen ein Zusammenschluss der im weiteren Sinn „protestantischen“ christlichen Kirchen; die römischen Katholiken sind da nicht (oder nur am Rand) dabei, wohl aber die Altkatholiken.
Herr Stern behauptet, der Weltkirchenrat habe vergessen: „Dieser Krieg wurde Israel aufgezwungen durch eine Hamas, die nicht kapituliert.“ Das halte ich für eine stark vereinfachte Sicht der Dinge. Die Hamas kommt ja nicht aus dem Nichts; sie entsteht aus den Zuständen, die die derzeitige israelische Regierung (und frühere Regierungen) tagtäglich produziert und begünstigt und offenbar will. Wo „die“ Wurzel des Übels ist, ist nicht mehr rekonstruierbar; seit Generationen folgt Gewalt auf Gewalt, Racheakt auf Racheakt, „Aug um Aug, Zahn um Zahn“. Schon längst sind deshalb die Verantwortlichen blind: bei der Hamas und in der israelischen Regierung. Aber es gäbe auf beiden Seiten noch sehende Menschen: unter Israelis und Palästinenser:innen.
Ja, ich denke, …
… man kann den Vorwurf des Weltkirchenrats nachvollziehen.
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