Veröffentlicht in Bildung, Politik

Kernkraft fürs Klima?

Kernkraft?

Der neue EU-Klimakommissar, der Nachfolger des Niederländers Frans Timmermans, heißt Maroš Šefčovič und kommt aus der Slowakei.

Er meint, er habe noch keine Prognose gesehen, „laut der Klimaneutralität ohne Atomenergie zu erreichen wäre“. Naja; ich weiß nicht, wie viel sich ein Politiker angesehen haben muss, um als Klimakommissar wählbar zu werden. (Aber Šefčovič ist offenbar einstweilen eh eine Interimslösung … Soll das hoffen lassen?)

Šefčovič meint, es sei Sache der einzelnen Regierungen, welche Energiequellen sie nutzen, und dass es Mitgliedsländer gebe, „die in jüngster Zeit in den Bau neuer Atomkraftwerke investieren“.

Ich finde das einerseits ein EU-Armutszeugnis. Andrerseits ist es natürlich eh so, dass in der Klimakrise niemand gezwungen wird, Atomraftwerke, die schon laufen, abzuschalten. Und da bringt Herr Šefčovič schon einschlägige Erfahrungen mit: mit Bohunice und Mochovce. Aber neue Atomkraftwerke? Echt?

Ja, echt!

Die nächste einschlägige Meldung kommt am Tag danach. Die italienische Regierung unter Postfaschistin Giorgia Meloni „will innerhalb von sieben Monaten einen Fahrplan für die mögliche Rückkehr zur Nutzung der Kernenergie in Italien vorlegen“. Ja: „Italiens Regierung prüft die Rückkehr zur Atomkraft.“

Es fällt „uns“ innerhalb der EU also tatsächlich nichts Besseres ein, als den Teufel mit Beelzebub auszutreiben? In der Wahl zwischen Pest und Cholera wählen wir – von mir aus die Cholera.

Das ist ein Armutszeugnis. Wir könnten auch eine gesunde Klimapolitik wählen: weder Pest noch Cholera. Weder Teufel noch Beelzebub. Man müsste nur wollen.

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