Ich kenne Klaus Jäger aus der Klimabewegung; wir haben schon ganz nett zusammen gearbeitet.
Er hat mir nun einen Artikel zum Thema …
Klimawandel: Warum nicht nur die kleinen Leute Verantwortung tragen dürfen
… angeboten. Ich drucke den hier gerne ab und mache wieder einmal auf die immer vorhandene Diskussionsmöglichkeit aufmerksam.
Klimawandel: Warum nicht nur die kleinen Leute Verantwortung tragen dürfen
Für uns Bürgerinnen und Bürger sind Werte wie Heimat, Sicherheit, Eigenverantwortung und sozialer Ausgleich von großer Bedeutung. Gerade beim Thema Klimawandel spüren viele Bürger: Die Last der Veränderung wird oft auf die breite Mitte der Gesellschaft abgewälzt – auf jene, die hart arbeiten, Steuern zahlen und ihre Heimat lieben.
Doch wie sieht es mit den wirklich Reichen aus?
Wenn 1 % so viel ausstößt wie 66 % [1]
Studien zeigen: Das reichste 1 % der Weltbevölkerung verursacht so viel CO2 wie die ärmsten 66 %. Einzelne Milliardäre wie Bill Gates oder Jeff Bezos stoßen pro Jahr tausendfach mehr Treibhausgase aus als ein durchschnittlicher Mensch.
Verantwortung sieht anders aus
Viele dieser Reichen geben sich nach außen wohltätig – spenden hier, gründen dort eine Stiftung. Doch gleichzeitig bauen sie sich Bunker, sichern sich Staatsbürgerschaften in entlegenen Ländern wie Neuseeland und planen längst ihre Rückzugsorte, falls die Welt aus den Fugen gerät [2]. Sie handeln nach dem Motto: Erst klotzig mitverdienen und dann abtauchen wenn es kritisch wird.
Der Schutz unserer Heimat steht auf dem Spiel
Für uns Bürgerinnen und Bürger ist die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen Teil unserer Heimatliebe. Wenn Tirol künftig unter Hitze, Trockenheit und extremen Wetterlagen leidet, zahlen vor allem die Landwirte, Familien und mittelständischen Betriebe den Preis – nicht die, die sich mit Privatjets und Millionenvermögen aus der Verantwortung stehlen.
Was es jetzt braucht
Wir brauchen eine Politik, die Verantwortung wieder gerecht verteilt. Wer besonders viel zur Klimakrise beiträgt, muss auch besonders viel zur Lösung beitragen. Es darf nicht sein, dass die breite Mitte zahlt, während die Reichsten sich aus der Affäre ziehen.
Das ist keine Frage der Ideologie – sondern des Anstands, der Ordnung und des Schutzes unserer Heimat.
Literatur:
[1] Artikel zum Thema: „Wenn 1 % der Menschheit so viel CO2 ausstößt wie 66 % des ärmeren Teils der Menschheit“
https://taz.de/Klimakiller-Reichtum/!5711431/
In Englisch (kann im Browser ins Deutsche übersetzt werden)
https://www.gq.com/story/billionaires-climate-change
[2] Artikel zum Überleben der Reichsten:
Die Reichsten planen, uns hinter sich zu lassen, für den Fall, dass der Klimawandel außer Kontrolle gerät.
Peter Thiel, ein bekannter Investor, hat sich die neuseeländische Staatsbürgerschaft und große Grundstücke gesichert, obwohl er nur sehr wenig Zeit im Land verbracht hat.
https://techcrunch.com/2017/01/26/peter-thiel-new-zealand-citizen/Auch Larry Page, Mitgründer von Google, besitzt die neuseeländische Staatsbürgerschaft.
Diese Personen schätzen an Neuseeland die relative Isolation, die autonome Energieversorgung, die landwirtschaftlichen Ressourcen und die Möglichkeit, sich effektiv vor äußeren Bedrohungen abzuschotten. Besonders gefragt sind dünn besiedelte Gegenden und Inseln, die als sicherer gelten. Die Motivation dahinter ist, sich gegen potenziell katastrophale Ereignisse abzusichern, darunter auch Szenarien, in denen der Klimawandel außer Kontrolle gerät und zu gravierenden gesellschaftlichen und ökologischen Krisen führt.
In Englisch (kann im Browser ins Deutsche übersetzt werden)
Klaus Jäger ist promovierter Biochemiker im Ruhestand. Er beschäftigt sich bereits seit 1993 mit dem Thema Klimawandel und engagierte sich schon damals im Rahmen des Bund Naturschutzes Bayern in Aktionen zur Aufklärung über den Klimawandel.
Zentrale Aspekte, die heute als hochaktuell gelten, wie etwa Kipppunkte im Klimasystem, waren bereits zu jener Zeit bekannt. Umso unvorstellbarer ist es für ihn, dass die Menschheit es zugelassen hat, dass sich die Krise in diesem Ausmaß zuspitzt.
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