michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Klimaziel verfehlt? Macht nix …

… wir fahren schneller!


Österreich wird als eines von 4 Ländern der EU das Klimaziel 2020 „voraussichtlich nicht erreichen“. (Die EU als Ganzes vermutlich schon.)

Verkehrsminister Hofer (F) hat Tempo 140 auf Autobahnen getestet. Er zeigt sich befriedigt, dass der Schadstoffausstoß in den Testgebieten bei Kohlendioxid und Stickoxiden „nur“ um 1% bis 2% gestiegen sei.

Hofer denkt auch an die Ausweitung von Tempo 140 auf 2-spurige Strecken. (Und auf 4-spurige.) !!!

Umweltministerin Köstinger (V) bleibt stumm. Gehts ihr gut?

*

Herr Minister Hofer! Das Klimaziel würde einen Rückgang der Schadstoffe erfordern, nicht eine „nur leichte“ Erhöhung.

Hofer meint auch, die Tempoerhöhung tue eh nur das, was schon passiere; sie bilde nur das tatsächliche Fahrverhalten ab. Wenn das die Maxime von Politik ist, dann ist bald alles legal: Drogenhandel, Waffenhandel, Menschenhandel. Der total freie Markt.

*

Also wenn man mich fragt: ich finde den total freien Markt scheiße. Ich finds auch scheiße, dass die Gletscher schmelzen und im Sommer in Bergtälern das Trinkwasser knapp wird. Aber der Verkehrsminister lässt 140 fahren.


Lit.: VCÖ-Artikel


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Kommentare

2 Antworten zu „Klimaziel verfehlt? Macht nix …“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Naja, wenn man bedenkt, dass in den letzten Jahren mehrere FPÖ-Politiker sich durch ihre Äußerungen als Klimawandelleugner geoutet haben (einige davon ganz direkt und Hofer wie üblich sehr verklausuliert, aber zwischen den Zeilen ebenfalls wie üblich ganz unmißverständlich), dann wundert mich das hier jetzt auch nicht mehr, sondern ist (leider) nur noch „more of the same“…

    Ich persönlich betrachte deswegen auch jegliche Wortmeldungen von Vertretern der FPÖ, in denen sich diese auch nur ansatzweise positiv zu Klimaschutzmaßnahmen äußern, aushnahmslos als dreiste Lügen.
    Denn meiner Meinung nach gehen Klimaschutz und Klimawandel dieser Partei am Ehschowissen vorbei und der einzige Grund, warum sie das nicht (mehr) offen und direkt sagen ist, dass sogar die mittlerweile verstanden haben, dass das inzwischen eine eher schlechte PR wäre.

    (Sorry für den rant, der jetzt kommt. Das muß manchmal einfach raus, zwegs Psychohygiene und so.)
    Und ich finde es wieder einmal allgemein bestürzend, dass diese so dermaßen inkompetente und unverfroren bösartige Rattenfängerpartei (excuse my French) FPÖ es wieder und wieder schafft, so viele Wähler zu erreichen und es sogar in Regierungen schafft (okay, an letzterem ist natürlich auch die ach so christlichsoziale ÖVP mitschuldig; die ist ja mittlerweile offensichtlich ebenfalls entsprechend am Ende, was Dinge wie Ethik und Moral betrifft).
    Das läßt mich gelegentlich fast soweit an den Menschen verzweifeln, dass ich mir manchmal denke: man sollte sich eigentlich nur noch zurücklehnen, dem ganzen Treiben mit einem Cocktail mit Schirmchen zusehen und dann, wenn die Menschen irgendwann jammern, weil alles vor die Hunde gegangen ist, einfach nur mit gehässigem Unterton zu diesen sagen: „Na, wir haben euch eh gewarnt, aber ihr wolltet ja unbedingt lachend in die laufende Kreissäge rennen, und deswegen dürfts euch jetzt mein Mitleid ganz gepflegt sonstwohin stecken“.

    Aber dafür bin ich dann halt doch jedes Mal wieder zu stur.
    (Glücklicherweise – sonst müßt ich in Zukunft jeden Spiegel meiden.)

    1. Avatar von michael bürkle
      michael bürkle

      Danke! Danke sehr!
      Mir gehts manchmal ganz ähnlich. Ich seh auch die Menschheit in einen Klimawandel torkeln, wo man eigentlich genau wissen könnte, wie das alles endet. Ich seh die Kriege kommen, die aufgrund globaler Ungerechtigkeit (die durch den Klimawandel 1. auch ausgedrückt und 2. auch noch verstärkt wird) kommen werden (nicht „West“ gegen „Ost“, sondern „Nord“ gegen „Süd“), ich seh die atomare Bedrohung in den Händen einiger weniger mehr oder weniger Verrückter … Manchmal bin ich schon froh, dass ich schon 61 bin und meine Restlebenserwartung absehbar wird.
      Ich schreibe dagegen, ich demonstriere dagegen, ich fördere die richtigen Organisationen dagegen – aber ich seh wenig Wirkung.
      m.b.

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