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Michael Bürkle

Methan – sinkt oder steigt es?

Tendenz?

Gestern titelt der ORF auf seiner Wissenschaftsseite: „Methan­ausstoß sinkt langsamer als nötig“. In der ersten Zeile des Artikels heißt es aber: „Der weltweite Ausstoß des Treibhaus­­gases Methan steigt weniger schnell als erwartet“. Also was jetzt?: „sinkt langsamer“ oder „steigt weniger schnell“?

Methan: noch ein Treibhausgas – von mehreren

Methan – CH4, ein Bestandteil von Erdgas und Biogas, ein Gas, das auch von vielen Lebewesen ausgefurzt wird – ist ein aggressives Treibhausgas: deutlich aggressiver als CO2, aber bei Weitem nicht so langlebig. (CO2 bleibt Jahrhunderte in der Atmosphäre, CH4 nur ca. 10 Jahre.)

Bei der Klimakonferenz in Glasgow 2021 wurde beschlossen, bis 2030 den Ausstoß um 30% zu reduzieren; das sollte die Erderwärmung um 0,2° reduzieren. Aber jetzt? Sinkt der Ausstoß oder steigt er?

Die Lösung?

Wenn man den Artikel genau liest und das unter dem Titel „Weltklima: Methan­initative nicht auf Kurs“ eingeblendete Audio-File der Klima­forscherin Lena Höglund Isaksson vom IIASA (Internationales Institut für Angewandte System­analyse in Laxenburg) abhört, stellt sich ungefähr heraus:

  • ausgemacht ist eine Methan-Reduktion bis 2030 um 30%: -30%
  • wenn die Klimapläne der Regierungen halten, bringen wir es aber nur auf eine Reduktion um 8%: -8% 
  • wenn wir aber so weiter tun wie bisher – also die Klimapläne Theorie bleiben, kommt eine Steigerung des Methanausstoßes um 5% heraus: +5%.

In Bezug auf das hehre Ziel -30% sinkt der Methan-Ausstoß laut Plan also zu langsam. Insgesamt steigt der Methanausstoß sogar. Das könnte die Lösung sein.

Wichtigkeit

Frau Höglund Isaksson betont die Wichtigkeit der CH4-Reduktion: sie könnte den entscheidenden Unterschied zwischen einer „stabilen“ und einer „ganz erschreckenden Zukunft“ ausmachen.

Es fehlen vor allem Vorgaben für die Land­wirtschaft, besonders für die Vieh­wirtschaft. Das betrifft auch Österreich. Jetzt könnte man meinen, das sei doch sehr praktisch, wenn der Landwirtschafts­minister gleichzeitig der Klimaminister sei.

Aber in Wirklichkeit ist das leider gar nicht so. Landwirtschafts-, Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig, ein geeichter Bauernbündler, sieht sich vor allem als Vertreter „seiner“ Bauern; das Klima ist ihm leider ziemlich egal. (Dort kennt er sich nämlich auch nicht aus. Der Mann ist diesbezüglich eine Vorgabe.)


Zum Thema passt noch mein Artikel „Rückkoppelung“ vom 16.6.25 über den Zusammenhang von Klimawandel und Kühen.


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