michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

Noch einmal ÖVP

… wie sie leibt und lebt

Die ÖVP hat geoutet:

Sie outet damit einen Befund einer Umfrage des ÖIF, des Öster­reichischen Integrations­fonds, der eigentlich die Aufgabe hätte, die Integration zu fördern.

Ja, auf Seite 24 des sog. „Integrations­barometers“ stellt sich heraus, dass zwei Drittel (66%) der befragten Österreicher:innen das Zusammen­leben mit Muslim:innen als „schlecht“ bewerten und 28% als „gut“. (Der Rest konnte sich nicht entscheiden.) Leider steht der Wortlaut der Frage nicht da, auch die Antwort­möglichkeiten nicht. Das „schlecht“ ist also eine Inter­pretation des ÖIF; die ÖVP inter­pretiert das „schlecht“ als „schwierig“ – das ist insgesamt sehr schlampig gemacht, sowohl vom ÖIF als auch von der ÖVP.

Das sieht bei Muslim:innen übrigens ganz ähnlich aus wie bei Flücht­lingen (S. 23) und bei Zuwander:innen (S. 22). Österreich „fremdelt“, wie kindisch.

(Aufmerksamen Leser:innen ist übrigens nicht entgangen, dass die Farbkombination schwarz-weiß-rot eine rechtsextreme politische Bedeutung hat. Zufall?)

Was heißt das?

Was heißt es, dass laut einer Umfrage „zwei Drittel der Öster­reicher:innen das Zusammen­leben mit Muslimen als schwierig empfinden“? Eigentlich nichts. Was heißt schon „schwierig“? Viele würden auch das Zusammen­leben mit Gsibergern als „schwierig“ empfinden, oder mit Wienern. Oder Tirolern. Zusammen­leben ist ein weiter Begriff und oft schwierig und Österreich insgesamt tut sich offenbar mit „Fremden“ schwer, wenn es nicht zahlungs­kräftige Durischtn sind. Die Muslime herauszuheben ist natürlich extrem unfair gegenüber einer ganzen Religions­gemeinschaft.

Aber man kann damit „Politik machen“ und „andere“ Bevölkerungsgruppen ohne Not als Probleme darstellen. Das ist dumm, aber dazu hat man in der ÖVP ja „www.null-toleranz.at“; das habe ich schon besprochen.


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