michael bürkle

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Michael Bürkle

Nordostpassage taut auf

Schiffsrouten

Vier Schiffsrouten von Europa nach Ostasien waren zwei an sich „zu“, nämlich zugefroren. Aber die sog. Nordwestpassage durch die Arktis am Norden Kanadas entlang, und die sog. Nordostpassage an Norwegen und Russland entlang spielten gedanklich immer wieder als potenzielle Verkehrswege eine Rolle.

Jahrhundertelang waren die beiden Routen im Norden nicht schiffbar und man musste – bevor es 1914 den Panamakanal gab – um die Südspitze Südamerikas, „Kap Hoorn“ segeln oder – jedenfalls bis es 1869 den Suezkanal gab – um die Südspitze Afrikas und das „Kap der Guten Hoffnung“, was – wie der Name schon andeutet – auch nicht ganz leicht war.

Heute ist das anders

Die Nordostpassage an Norwegen vorbei und dann nördlich an Russland entlang ist aufgetaut und schiffbar geworden – eine Folge des Klimawandels. Es entsteht deshalb in der Arktis Schiffs-Schwerverkehr: „Klimaerwärmung in der Arktis: Das schmelzende Eis zieht einen neuen, ungünstigen Effekt nach sich“.

Das schmelzende Meereis eröffnet dem zunehmenden Schiffsverkehr in der Arktis neue Wege. Wegen der günstigeren Eisbedingungen und einfacheren nautischen Anforderungen ist die Nordostpassage die am meisten befahrene Route.

Das hat Folgen und man kann sie sich schon zusammenreimen. Das Nordpolargebiet erwärmt sich seit 1979 dreimal schneller …

Besonders gravierend trägt der zunehmende Schiffsverkehr bei. Anders als in südlicheren Breiten heizt hier ausgerechnet auch der Ruß aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe unmittelbar in der Nähe der Schiffsrouten das Klima der empfindlichen Arktis auf – zusätzlich zu den Treibhausgasen, die sowieso zur globalen Erwärmung beitragen.

Ein guter Teil des irdischen Treibhauses befindet sich im Norden. Und alle, die dort Schiffe fahren lassen wollen, dürfen das!

Isses ned eh egal?

Jetzt kann man meinen, dass es egal sei, wenn das Eis der Arktis schmilzt. Eisberge sind gefrorenes Wasser und wenn sie schmelzen, steigt deshalb der Meeresspiegel nicht. Das stimmt aber z.B. nicht für das Grönlandeis. Sein Abschmelzen wird den Meeresspiegel heben, genau so wie das Abschmelzen des Eises auf der Antarktis.


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