Eine sogenannte „Störung“
6 Aktivist:innen haben mit einer „Störaktion“ dafür gesorgt, dass die Salzburger Festspiele eine greifbare politische Komponente erhalten haben. Sie haben die Felsenreitschule auf Schleichwegen betreten und für eine Beendigung des Kriegs bzw. des Völkermords in Gaza demonstriert:
Vizekanzler Babler hat ihnen noch während der Eröffnung das Gespräch angeboten; das wäre gut. Ich sehe keinerlei Grund, die 6 Leute zu bestrafen. (Allenfalls haben sie die Festspiele auf Lücken im Sicherheitsmanagement aufmerksam gemacht. Dafür gehören sie belohnt.)
Woher stammen diese Aktivist:innen? Drei von ihnen sind Mitglieder der Organisation „not in our name“; sie sind Jüd:innen, die sich durch die Politik des Staates Israel nicht vertreten fühlen: die Politik Israels geschehe nicht in ihrem Namen. Ja, das gibt es – und gar nicht so wenige, auch in Israel! Davon schreibe ich schon lange. Das gibt es auch auf der palästinensischen Seite.
Kunst muss „Störung“ sein!
In Form der sogenannten „Störung“ haben die 6 einen wichtigen Beitrag zur politischen Kultur geleistet. Kunst muss „stören“; wenn sie es nicht tut, ist sie affirmativ und feiert und bestätigt einfach die Verhältnisse, wie sie sind.
Schreibe einen Kommentar