Veröffentlicht in allgemein, Politik

Eine Schilling für die EU

Schilling!

Die Grünen werden vermutlich mit der Umweltaktivistin Lena Schilling an der Spitze in die EU-Wahl ziehen. Das muss der Grüne Bundeskongress zwar noch bestätigen, aber der wird das sicher tun – wenn die Parteispitze Schilling vorschlägt.

Schilling stammt aus den Fridays for Future; sie ist 23 und Studentin – Politikwissenschaft, eh klar. Im Vergleich zu den anderen Kandidaten (Lopatka / ÖVP, Schieder / SPÖ, Vilimsky / FPÖ, vermutlich Brandstätter / Neos) ist sie ein auffälliges Gegenangebot: nicht männlich, sehr unverbraucht, intelligent, geradezu erfrischend. Eine gute Wahl der Grünen.

Bedenken?

Gestern war sie bei Armin Wolf in der ZiB 2 und hat ihre sprachliche Gewandtheit eindrucksvoll demonstriert. Sie hat da u.a. gemeint, sie wolle „dorthin gehen, wo die Hebel sind“. Umweltaktivistin bleibe sie aber.

Die Hebel? Welche „Hebel“ meint sie? Die Hebel der Macht? Wenn sich Frau Schilling bloß nicht täuscht. Die Hebel der Macht vermute ich nur in geringem Ausmaß auf den Sitzen des Europa-Parlaments. Wenn Lena Schilling an die Hebel der Macht will, müsste sie sich in die Top-Etagen der Energie- und Autokonzerne einschleichen. Dort wird man aber nicht („von unten“) gewählt, sondern („von oben“, den Aktionären, aus-)erwählt. Es könnte sein, dass sich die mutige und redegewandte Lena im Europaparlament schnell einigen Frust einfängt. Sie wär nicht die erste Quereinsteigerin, die von der nüchternen Realität schnell eingeholt wird.

Ich trau ihr trotzdem viel zu und wünsch ihr jedenfalls alles Gute.

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