derzeit: noch 3 Jahre
Beim derzeitigen Niveau klimaschädlicher Emissionen wird das CO2-Budget für die Einhaltung des 1,5°-Ziels in etwas mehr als drei Jahren aufgebraucht sein. Zu diesem Schluss kommt der Jahresbericht der Wissenschaftsinitiative Indicators of Global Climate Change (IGCC).
Die Studie wurde von einem Team von mehr als 60 internationalen Wissenschaftlern erstellt. Ziel ist es, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber zu liefern, wie sich das Klimasystem verändert und welchen Einfluss der Mensch darauf nimmt. Die IGCC-Initiative knüpft an die zentralen Klimakenngrößen an, die auch vom Weltklimarat (IPCC) berichtet werden, und stellt jährlich aktuelle Daten bereit,
heißt es im Bericht „Kaum noch Spielraum für 1,5-Grad-Ziel“ im ORF.
Emissionen auf Null!
Laut dem Hauptautor der Studie zeige „die Untersuchung, dass die Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung bei Weitem nicht ausreichten. Das rasche Tempo der Erwärmung sei vor allem auf den anhaltend hohen Ausstoß von Treibhausgasen zurückzuführen. Die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und der Abholzung der Wälder müssten deshalb auf null heruntergefahren werden.“
Ja, das ist so. Das wäre aber nur über ein Verbot fossiler Treibstoffe zu erreichen. Also „geht das nicht“. Doch, das müsste gehen!
Meeresspiegelanstieg
Die Studie geht auch auf den Meeresspiegelanstieg ein. Von 2019 bis 2024 betrage der rund 26 Millimeter; seit 1900 seien das bereits mehr als 22 cm. Man kann sich vorstellen, was das für Küstengebiete bedeutet.
Das Problem mit dem „Wohlstand“
Es gebe „derzeit in vielen Ländern ein Zurückrudern beim Klimaschutz“. Der GAU (der „Größte Anzunehmende Unfall“) einer globalen Klimapolitik ist natürlich Trump 2.0. Aber nicht nur dieser Narr ist gefährlich: „Aber auch innerhalb der EU werden die Stimmen lauter, die in ambitionierten Klimazielen eine Gefahr für den Wohlstand sehen“.
Ja, man kann das Abschaffen des Verbrennungsmotors (und ähnlicher Dinge) als „Gefahr für den Wohlstand“ sehen. Das ist die kurzsichtige Sicht auf einen „Wohlstand“ des Moments, der nicht an eine nahe oder gar fernere Zukunft denkt und der jeden „Verzicht“ als Nachteil sieht. Politiker:innen, die einen mittel- oder langfristigen Wohlstand im Sinn hätten, müssten jetzt – oder schon lange! – reagieren und sich viel mehr trauen. Aber auch sehr viele Wähler:innen denken nur kurzsichtig an den „Wohlstand“ von morgen, nicht an den für die nächsten Generationen. Wir begehen systematisch immer wieder denselben Denkfehler. Wir sind – vermutlich – als Menschheit zu dumm.
Wir hatten ein mutige Klimaministerin; sie ist auch deshalb abgewählt worden.
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