Keuschnigg in der ZiB 2 bei Wolf
Gestern war Christian Keuschnigg zu Gast in der ZiB 2 und wurde von Armin Wolf zur Trump’schen Zollpolitik befragt, vor allem in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Schweiz. Keuschnigg ist an sich Österreicher (Tiroler) und Professor für Nationalökonomie an der Uni St. Gallen; er war aber auch schon Direktor am Institut für Höhere Studien in Wien. Er ist sicher niemand, der sich wirtschaftspolitisch in Interviews schwer tut.
Aber bei den Fragen Wolfs nach den Auswirkungen der Zollwillkür von Trump 2.0 konnte einem der erfahrene Ökonom wirklich leid tun. Er rang nach Worten und suchte nach Erklärungen, wo es keine gibt. Kann gut sein, dass die im Weißen Haus das lustig finden würden.
Es gibt keine vernünftigen Erklärungen
Wir in Europa – bzw. unsere Politiker:innen – sollten endlich einsehen, dass man mit den USA derzeit nicht mehr rechnen kann: nicht wirtschaftlich, aber auch nicht militärisch. Es gibt für die Politik der USA keine vernünftigen Erklärungen mehr, weil es dort nur mehr eine Vernunft gibt: die der Bereicherung. [Das hat Claude Malhuret in seiner Rede über Trump an sich alles schon Anfang März beschrieben.]
Wir müssen uns auf eigene Füße stellen: wirtschaftlich und militärisch, sozial sowieso. Wir brauchen auch kein teures Angriffsmilitär – keine Tarnkappenbomber mit bunkerbrechenden oder atomaren Bomben, sondern lediglich eine funktionierende Verteidigung. Potenzielle Verbündete gäbe es weltweit genug: sehen wir uns nur an, welche Länder von Trump 2.0 schikaniert werden: Kanada, Mexiko, das UK, die Schweiz, Indien, große Teile Lateinamerikas, Afrikas …

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