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Michael Bürkle

Der „Zensurindustriekomplex“

Die spinnen, die … Amis

Die USA haben über die zwei Chefinnen von HateAid, einer gemein­nützigen GmbH „zur Beratung und Unterstützung von Betroffenen von Online-Hassrede“, ein Einreise­verbot in die USA als Sanktion verhängt. Sie seien, so Rubio, „führende Akteure des weltweiten Zensur­industrie­komplexes“.

Welche Wahnideen spuken in den Gehirnen von US-Ministern herum? Vermutlich die gleichen wie in dem des Präsidenten. Ein „Zensur­industrie­komplex“! – wie lächerlich! HateAid ist eine Menschenrechtsorganisation, eine Hilfsorganisation, an die sich Betroffene von Cyber-Mobbing wenden können. Das hat nichts mit Zensur zu tun. Es hat mit Zensur nichts zu tun, wenn ich andere Menschen im Internet nicht mobben darf. Es hat mit Zensur nichts zu tun, wenn sich US-„Medienkomplexe“ an europäische Gesetze halten müssen. Es geht auch nicht um ein Verbot „missliebiger Meinungen“, Mr. Rubio! Es geht um strafbare Akte und um Persönlichkeits­schutz.

HateAid bietet für Betroffene Beratung und allenfalls Prozesskostenübernahme.

Es ist auch keine „Industrie“; das ist eine gemeinnützige GmbH. Aber „Gemeinnutz“ ist vermutlich in den Bereichen des Big Business bereits ein unanständiges Wort.

Schutz?

Schutz gibt es in Europa und in den USA. In Europa werden (tendenziell) Menschen, Individuen, Daten geschützt, in den USA Konzerne und Konzerngewinne. Mir ist die europäische Variante lieber.


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