Das fällige update zu den Artikeln vom 3.5., vom 10.5. und vom 17.5.20: Es kommt, wie es kommen muss und absehbar war: nach Brasilien, das mittlerweile mehr als eine halbe Million festgestellter Fälle an Covid-19 hat, treten mit Peru, Chile, Mexico, Ecuador, Kolumbien usw. die anderen Länder Lateinamerikas in den Fokus der weltweiten Krise. Krankenhäuser sind überfüllt; Verstorbene bleiben liegen; die Kapazitäten sind erschöpft, die Menschen sind erschöpft.

Es sind immer noch die Daten der Johns Hopkins University, diesmal vom 1.6. um 9 Uhr, abgefragt unter datawrapper.dwcdn.net/rYe88/6696/

Es ist nicht viel zu kommentieren, was nicht absehbar war. Die Anzahl der festgestellten Infektionen beträgt mittlerweile über 4 Millionen; die Anzahl der Verstorbenen liegt über einer Viertelmillion; allein in den USA sind es über 100.000 Tote. Am stärksten betroffen in absoluten Zahlen sind die USA, Brasilien, Russland und das UK. In Festlandeuropa (Spanien, Italien, Frankreich usw.) ist die Pandemie einigermaßen unter Kontrolle.

Je repräsentativer die weltweiten Daten werden, desto eher pendelt sich die Letalitätsrate (Anteil der Gestorbenen an den festgestellten Erkrankten) bei etwa 6% ein. Nachdem viele Infektionen asymptomatisch verlaufen und gar nicht bemerkt werden, ist die Sterblichkeit sicher deutlich geringer; ich schätze sie auf 1% bis 2%.

Einige Zahlen sind offensichtlich falsch oder stark missverständlich. Die Anzahl der Verstorbenen in Russland ist z.B. offensichtlich falsch; hier wird falsch – oder „anders“ – gezählt und Politik gemacht. Die Anzahl der Fälle im Emirat Katar von mehr als 56.000 bei nur 2,7 Millionen Einwohnern ist offenbar nur durch die miserable soziale Situation vieler Wanderarbeiter erklärbar. Usw.

Mit Südafrika und Ägypten haben erstmals in meinen publizierten Daten afrikanische Länder mehr Betroffene als Österreich. Der Rest Afrikas wird folgen, es wird noch nicht vermeidbar sein.

Als „Staatsmänner“ „führen“ Trump, Bolsonaro, Putin und Johnson. Kein Zufall.