michael bürkle

texte … zu bildung, politik und ähnlichem und die einladung zur diskussion …

Michael Bürkle

(K)ein Sieg

Die Wahlergebnisse der Tiroler Grünen bei tirolweiten Wahlen (Landtags- und Nationalratswahlen) sehen im 21. Jahrhundert so aus:

Jahr Typ Stimmen Anteil % Platz
2002 NRW 45.585 11,63 3
2003 LTW 45.239 15,59 3
2006 NRW 46.935 12,97 3
2008 LTW 36.136 10,73 4
2008 NRW 40.497 11,07 4
2013 LTW 39.904 12,59 3
2013 NRW 53.910 15,19 4
2017 NRW 18.367 4,46 5
2018 LTW 34.168 10,67 4

Das Landtagswahlergebnis von heute ist damit sowohl in Stimmen als auch im Anteil das zweitschwächste in diesem Jahrhundert.

In Stimmen sieht das so aus …

… und in Prozentanteilen so:

Das Ergebnis hat nur einen guten Aspekt: es ist um Größenordnungen besser als das Debakel bei der Nationalratswahl vor 4 Monaten.

Dass die Grünen oder die Tiroler Grünen eine Trendwende geschafft haben, steht für mich noch nicht fest. Ein Bundesratsmandat ging verloren; der Klubstatus im Parlament ist dahin. Es muss weiterhin eisern gespart werden.

Die Tiroler Grünen haben – notgedrungen – einen relativ sparsamen Wahlkampf geführt. Sie haben sich auf Kernthemen konzentriert (oder beschränkt): Umweltschutz, leistbares Wohnen, öffentlicher Verkehr.


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Kommentare

Eine Antwort zu „(K)ein Sieg“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Dazu fällt mir ein Erlebnis von der Wahlparty am letzten Sonntag ein:
    Grüne Wahlparty im Kater Noster, allgemeine Feierstimmung, was ja auch okay ist.
    Nicht wegen des Wahlergebnisses, sondern: ein Wahlkampf kann ziemlich anstrengend sein, und deswegen ist es meiner Meinung nach durchaus legitim, sich am Wahlabend nach geschlagener Schlacht in ausgelassener Atmosphäre zu entspannen und den Streß der letzten Wochen gewissermaßen „wegzufeiern“. Also eine Art von Katharsis, um abzuschließen und nach dem Wahlkampf wieder mit dem „Tagesgeschäft“ weitermachen zu können.

    Irgendwann kommt jemand daher und meint „hey, kommts mal schnell alle jubeln, die von Medium XY sind da!“ Ich antworte „nö, sicher nicht“ und verweigere mich dem Zirkus, weil ich mir denke, dass solche inszenierten „Jubelbilder“ schlicht und einfach deplaziert und schlichtweg dumm sind, wenn man als Partei gerade einen Verlust von beinahe 2% eingefahren hat, und ernte dafür konsequent nur Unverständnis, weil das „halt dazugehört“.

    Dazu fällt mir der nur noch Vorwurf ein, den Peter Pilz irgendwann im letzten Jahr vor der Nationalratswahl geäußert hat: die Grünen wären mittlerweile auch zu einer „Altpartei“ geworden.
    Und ich denke mir wieder einmal: Ja, da trifft er es leider auf den Punkt. Wieder einmal.

    Denn der einzige Unterschied zwischen „klassischen“ Altparteien wie z.B. der Bundes-SPÖ der 1990er-Jahre und den Tiroler Grünen von heute war da am Sonntag eigentlich nur:
    Die damalige SPÖ mußte noch Spindoktoren beschäftigen, die den eigenen Politikern verbale Potemkinsche Dörfer in den Mund legten, um die Realität à la „Radio Eriwan“ schönzureden und wegzuargumentieren.

    Die Tiroler Grünen von heute hingegen schaffen das problemlos ohne fremde Hilfe.
    Weit hamma’s bracht, wir Grünen.

    Ich habe mir ja in den zwei Wochen nach der NR-Wahl letztes Jahr überlegt, dass ich mir bis zu meinem 16. Jahrestag als Mitglied der Grünen Zeit gebe zu überlegen, ob die Grünen noch weiterhin meine „politische Heimat“ sind, oder ob ich Ende Oktober dieses Jahres den Hut draufhau, weil die Grünen 2018 nicht mehr „meine“ Grünen sind. Und tja, bis jetzt sieht es sehr danach aus, dass ich mit einiger Wahlrscheinlichkeit wohl ab Ende Oktober 2018 parteilos sein werde.

    Und um ganz ehrlich zu sein: der Gedanke stört mich immer weniger.
    Gut, emotional wirds wohl schon ein wenig zwicken, wenn es wirklich soweit kommen sollte, dass ich den Grünen meinen Austritt mitteile. Weil 16 Jahre lang bei etwas mit Herz und Hirn dabei zu sein, sich zu engagieren und dafür zu brennen eben kein Pappenstiel sind.

    Andererseits denk ich mir aber auch: Ach, was solls.
    Ich werds auf lange Sicht mit Sicherheit überleben, und die Welt wird sich auch weiterdrehen.

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