michael bürkle

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Michael Bürkle

717 Tage Photovoltaik, 40.000 Kilometer

Ein Résumé

[Die Eckdaten, von denen ich spreche: in Vorarlberg 2023 altes Haus (Bj. 1974) saniert und dabei umgestellt von Gasheizung auf Photovoltaik und Wärmepumpe; PV in Betrieb seit 30.6./1.7.23, Wärmepumpe seit Oktober 23. PV-Anlage: 48 qm, 9,96 kWp, SO-ausgerichtet. Errichtungskosten zusammen ca. 40.000 €; Förderung durch Bund und Land ca. 18.000 €; das alles im Rahmen einer umfangreichen Sanierung.]

Einmal mit Strom um die Erde: 40.000 km. Das ist die Leistung meiner Photovoltaik-Anlage nach 717 Tagen – und das ist auch der Anlass für diesen Bericht. Mit einem Auto mit Verbrennermotor wären das die Abgase bzw. die CO2-Emissionen bei iner Rundfahrt um den Globus.

Ende Juni sind es dann genau 2 Jahre, seit die Anlage in Betrieb ist.

Oder: insgesamt 18,8 MWh Strom erzeugt. 16,8 MWh davon ins Netz eingespeist, 8 MWh verbraucht, also auch einiges aus dem Netz bezogen. 9,98 Tonnen CO2 eingespart, die bei einer Gasheizung – wie ich sie zuvor noch hatte – emittiert worden wären. 256 Bäume virtuell eingepflanzt: die hätten so viel CO2 inhaliert.

Pro Tag im Schnitt (Sommer wie Winter) 26,24 kWh Strom erzeugt und 11,6 kWh verbraucht – die v.a. im Winter, um das Haus zu beheizen.

So sieht das als Kurve aus:

Es beginnt am 1.7.2023. Es folgt ein Herbst und ein Winter, dann ein Frühling und ein Sommer. Noch ein Winter und jetzt sind wir am Sommeranfang 2025.

Der größte Erfolg in der Klimakrise

Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf nachhaltigen Strom ist vermutlich der größte Erfolg der Klimapolitik. Ich merke das bei meinem Haus in Vorarlberg; man kann das auch im Verkehr merken, wenn man ein E-Auto hat. (Ich habe keins; ich habe gar kein Auto mehr. Ich fahre Rad oder benütze die Öffentlichen Verkehrsmittel. Das geht insgesamt sehr gut!)

Dieser Erfolg ist so groß, dass die Idioten, die „drill, baby, drill“ fordern – nämlich nach fossilen Treibstoffen – von dieser Erfolgswelle einfach überspült werden. Sie können ein bisschen im Weg stehen und das tun sie auch, aber sie stehen auf verlorenem Posten.

Es ist noch einiges zu tun. Wir brauchen große Stromspeicher – und Stauseen in den Alpen sind dafür nicht mehr die einzigen Möglichkeiten. Es gibt mittlerweile zahlreiche Modelle für riesige „Akkus“. Und wir brauchen Leitungen, damit der bereits produzierte und gespeicherte Strom dorthin kommt, wo er gebraucht wird. Die einzelnen Bürger:innen haben schnell reagiert und viele sind zu Stromproduzent:innen geworden; die Konzerne sind noch etwas träger und hinken etwas hinterher.

Was ist noch zu tun? Umstellung der Schwerindustrie und des Schwerverkehrs (Schiffe, Flugzeuge, LKWs) auf nachhaltig produzierte Treibstoffe. Wir werden noch viel Strom brauchen, um das alles auf Null-Emissionen zu bringen. Aber es geht. Die KI wird noch viel Strom brauchen.

Ein Wettlauf

Wir sind in einem Wettlauf mit der Zerstörung der Biosphäre. Wir haben mit der Photovoltaik (und der Windkraft) in diesem Wettlauf einigen Boden gut gemacht in den letzten Jahren – mehr, als zu hoffen war. Aber das Rennen ist noch nicht gewonnen. Aber wir haben reelle Chancen.


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Kommentare

2 Antworten zu „717 Tage Photovoltaik, 40.000 Kilometer“

  1. […] Klimawandel. Einerseits können wir vielleicht die Energiewende schaffen – der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft macht das denkbar. Andrerseits zerbröseln die Alpen und das raubt vielen Menschen die Existenz. […]

  2. Avatar von michael bürkle
    michael bürkle

    ein Tag danach:
    10,01 t eingespartes CO2, 257 virtuelle Bäume, 40.185 (ebenfalls virtuelle) Verbrennungsautokilometer

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