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Michael Bürkle

Assange gibt zu und geht frei

Assange

Die USA haben dem Wikileaks-Gründer Julian Assange vorgeworfen, die Sicherheit der USA gefährdet zu haben, indem er über Wikileaks geheime Papiere zur Kriegsführung der USA im Irak veröffentlicht hatte. Seit Jahren saß Asssange dafür in Schweden und im UK de facto in Haft; seit Jahren haben Menschenrechtsorganisationen darauf bestanden, dass Assange kein Spion sei, sondern ein investigativer Journalist. (Echter, ernsthafter) Journalismus hat auch die Aufgabe, unangenehme Wahrheiten aufzudecken.

Gewiss ist Assange kein einfacher Zeitgenosse; er hat 2012 in der Talk Show (oder Interviewserie) „The World Tomorrow“ auch mit Russland und russischen Medien zusammengearbeitet. Zu dieser Zeit haben das aber noch viele getan.

Der Deal

Nun ist es offenbar zu einem Deal zwischen Assange und den USA gekommen. Assange gesteht die Veröffentlichung – was wahr ist und eh alle wissen – und dafür rechnen ihm die USA die fünfeinhalb Jahre Haft, die er im UK verbracht hat, als Strafe an.

US-Präsident Biden bekommt damit eine Front im Wahlkampf bereinigt; er liefert aber den Rechtsextremen, die Assange am liebsten tot sehen würden, neue „Argumente“.

Jedenfalls ist ein Verfahren, das sich zu einem internationalen Justiz-Geschwür entwickelt hatte, damit beendet – wenn denn alles so kommt, wie es offenbar ausgehandelt worden ist.

Man kann handeln …


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Kommentare

Eine Antwort zu „Assange gibt zu und geht frei“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    > Jedenfalls ist ein Verfahren, das sich zu einem internationalen Justiz-Gescshwür
    > entwickelt hatte, damit beendet

    Naja, die Rolle der schwedischen Staatsanwältin Marianne Ny, die es mit der Verfolgung von Assange ein bisserl sehr weit trieb (soweit ich mich an die entsprechenden Berichte in diversen Medien erinnere), sollte man meiner Meinung schon auch noch genauer betrachten.

    Denn die wurde des öfteren kritisiert, dass sie bei der Verfolgung von Assange eine ungewöhnliche Hartnäckigkeit an den Tag gelegt haben soll, und dass sie das nicht nur aus eigenem Antrieb tat, sondern dass es möglicherweise auch eben z.B. Interventionen u.a. aus den USA gegeben haben könnte, um Assange so indirekt habhaft zu werden.

    Das wurde niemals vernünftig geklärt (es gibt meines Wissens nach nichts außer einem persönlichen Dementi von Ny, in dem sie Einflußnahmen abstritt – aber die würde sie wohl auch eher nicht offen zugeben, wenn sie stattgefunden hätten), und das wäre meiner Meinung nach genauso notwendig.

    Denn falls es tatsächlich solche Interventionen gegeben haben könnte, dann wäre das wohl ein ziemlicher Justizskandal, der auch juristisch angemessen gewürdigt gehört (und ggf. auch personelle, sprich: sollte es Interventionen gegeben haben, aufgrund derer die Frau Staatsanwältin gehandelt hat, dann hätte sie ehebaldigst ihren Job los zu sein).

    Und es ist natürlich auch möglich, dass da nix dran ist und diese Vorwürfe erfunden sind – aber genau um das festzustellen, gehört das ebenfalls untersucht.

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