michael bürkle

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Michael Bürkle

call it a day

Im Englischen gibt es die Redewendung „to call it a day“, etwas „einen Tag nennen“; im Sinne von: „als einen Arbeitstag auffassen“, es „gut sein lassen“.

Heute, Freitag, auch: „I call it a week“

(Ja, eh, ich weiß schon: in einer Redewendung kann man nicht einzelne Wörter austauschen. Die Redewendung ist fest, nicht veränderbar. Wurscht: heute, 31.1., auch:)

„I call it a month.“

*

Steigerungen gefällig? Am 31.12.:

„I call it a year.“

Noch später:

„I call it a life.“

Dazwischen vielleicht noch:

„I call it a job.“


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Kommentare

3 Antworten zu „call it a day“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Okay, ich lass jetzt mal meinen inneren Philosophen ein bißchen von der Leine:

    Eine andere Variante (überdacht und überarbeitet, weil du berechtigte Einwände ins Treffen geführt hast), die ich von einer Person aus dem grünen Umfeld kenne (ich hoffe, das ist jetzt so anonym, wie es von Anfang an gewesen sein sollte) und die mir aufgrund des pragmatischen Grundtenors recht gut gefällt:
    „Is mir egal, ich laß das jetzt so“.

    D.h. „let’s call it a day“ beschränkt sich meines Wissens nach nicht nur zwingend auf: „Juhu, wir habens geschafft!“ oder „scheiß drauf, das wird nichts mehr, gemma ham“. Sondern es kann auch bedeuten: „okay, wir haben jetzt das Optimum erreicht, also lassen wir es jetzt einmal gut sein und freuen uns über alles, was wir erreicht haben. Und dann schauen wir weiter, was vielleicht irgendwann noch geht“.
    Also: kein Sieg auf ganzer Linie, aber man hat rausgeholt, was irgendwie möglich war und wichtig ist, dass man hungrig und am Ball bleibt und schaut, ob man das, was man erreichen konnte, vielleicht irgendwann noch ausbauen kann. Paßt ja.

    BTW: Dazu fällt mir die hübsche Fernsehserie „Ein Bayer auf Rügen“ aus den 1990ern ein, da gab es den Protagonisten namens Valentin Gruber (dargestellt von Wolfgang Fierek): einen bayrischen Polizisten, den es von Miesbach nach Rügen verschlagen hat und dessen Credo immer lautete: „Und ist der Berg auch noch so steil, a bissl was geht allerweil“.
    Und dem stell ich jetzt (als ein in Gymnasium hoffnungslos gescheiterter Lateiner) einfach mal ein „ceterum censeo“ voran. 🙂

  2. Avatar von ha23
    ha23

    ich versteh’s nicht. im sinne von „es gut sein lassen“, heißt das dann??

    1. Avatar von michael bürkle
      michael bürkle

      hi,
      ja: „call it a day“ heißt nix andres als „etwas gut sein lassen“. Zunächst einmal losgelöst vom Tag; im Hintergrund steht vermutlich der Arbeitstag.
      Mich hat an der Redewendung das „day“ als Ausgangspunkt für eine Art Paradigma interessiert. week, month, year … ja, sozusagen etwas als größeres Werk gut sein lassen. Am 31.1. fielen day, week und month zusammen. Ultimativ ist dann „life“ – ein Lebenswerk gut heißen, gut sein lassen. Wär doch ein schöner letzter Satz: „I call it a life“. In all seiner Subjektivität, mit einer schönen Portion Ironie.
      „to call it a job“: mit einer gewissen Ironie und einer subjektiven Sicht einen Job lassen, in Pension gehen, es gut heißen, egal, was da andere sagen, denn „I call …“.
      m.b.

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