Veröffentlicht in Bildung

Corona-Update 21.2.21

Es ist wieder einmal ein Update fällig. Die Johns Hopkins University liefert heute um 10 Uhr weltweit über 83 Millionen festgestellte Corona-Infekte und knapp 2 Millionen an Corona Verstorbene. Der Prozentsatz der Verstorbenen an den Infizierten ist seit Langem wieder leicht gestiegen: von zuletzt seit Dezember konstant 2,3% auf 2,4% – da könnten sich die Mutationen bereits bemerkbar machen. Weltweit stirbt also jede(r) vierzigste am Infekt – mit großen Unterschieden zwischen den Staaten. Etwa 1% der Weltbevölkerung hat sich mittlerweile infiziert – auch da mit enormen Unterschieden: etwa ein Drittel der nachgewiesenen Fälle stammt aus den USA. (Analog stammt etwa „nur“ ein Viertel der nachgewiesenen Todesfälle aus den USA.)

Fallzahlen weltweit

Umgerechnet auf 100.000 Einwohner sind von den 40 Staaten mit den absolut meisten Infektionen folgende Staaten am stärksten betroffen:

Wir haben in Österreich also in einer Mittelstadt wie etwa Innsbruck (und jeweils auf 100.000 Einwohnern) knapp 5.000 Infektionsfälle.

Sterberate pro Einwohner (Mortalität)

Umgerechnet auf 100.000 Einwohner sind von den 40 Staaten mit den meisten Infektionen folgende am stärksten mit Todesfällen betroffen:

Wir haben in Österreich also gerade noch keine 100 Corona-Toten pro 100.000 Einwohnern.

Sterberate pro Infektionen (Letalität)

Setzt man die Anzahl der Verstorbenen mit den Infizierten in Beziehung, bekommt man eine Zahl, die in etwa die Qualität der medizinischen Versorgung beschreibt. Weltweit im Schnitt ist dieser Wert – wie gesagt – jüngst wieder etwas gestiegen: von 2,3% auf 2,4%. Nach Ländern sieht das so aus:

Die Pandemie in der Pandemie?

Das Virus mutiert; das tat es immer. Es entwickeln sich Varianten, die sich offensichtlich schneller verbreiten und unter Umständen – da wird noch geforscht – auch in der Wirkung stärker sind: die britische, die brasilianische, die südafrikanische. Wir haben weltweit lockdowns – und trotzdem wirken die nicht mehr so gut wie in der ersten Welle vor einem Jahr. Das kann daran liegen, dass die lockdowns (und die Impfungen) zwar die „klassische“ Variante des Virus einbremsen, dass es aber bereits eine beginnende Pandemie innerhalb der Pandemie gibt im Sinne der Ausbreitung der aggressiveren Mutanten. Wir werden das in den nächsten Wochen erleben, wenn trotz relativ konsequenter Corona-Politik Fall- und Sterbezahlen trotzdem wieder steigen.

Aussichten?

Wir impfen, und das mag mit der Zeit die Ausbreitung auch der Mutanten eindämmen. Aber über 90% der Impfstoffe haben sich die Industrieländer gekrallt; es ist absehbar, dass das Virus und seine Mutanten in Südamerika (nicht nur in Brasilien) und in Afrika (nicht nur in Südafrika) weiterhin überleben und dort grassieren und dabei neue Mutationen entwickeln. Man könnte das Virus besiegen – aber sicher nicht nur in den privilegierten Gebieten des Globus. Die WHO mahnt dazu; aber uns in Europa und den USA geht das Impfen zu langsam. Und kaum jemand denkt daran, dass in weiten Teilen der Erde noch gar nicht geimpft werden kann.

Das Virus ist ein Produkt der Globalisierung und des schlimmsten Effekts der Globalisierung: des Klimawandels. Das Virus dämmt zwar die Globalisierung etwas ein: weltweiter Massentourismus wird behindert – es wäre höchste Zeit, völlig ohne ihn zu wirtschaften; weltweite Produktionsketten sind gestört und werden durch regionale Notlösungen ersetzt. Aber es fehlt eine globalisierte Gesundheitspolitik, eine globalisierte Bildungspolitik, eine globalisierte Sozialpolitik. Dort läge die Lösung.


Hinweis:
Bürkle, Michael (2021): Klima Corona Ökonomie Globalisierung.
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