Veröffentlicht in Bildung, Politik

Guterres spricht klar

UNO-Generalsekretär António Guterres hat – wie schon so oft – klare Worte gesprochen:

The grievances of the Palestinian people cannot justify the horrific attacks by Hamas.
Those horrendous attacks cannot justify the collective punishment of the Palestinian people.

grievance ist mehrdeutig: Klage, Leid, Beschwerde. Ich würde übersetzen:

Die Leiden des palästinensischen Volkes können die schrecklichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen.
Diese schrecklichen Angriffe können keine kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen.

Wer aus diesem statement des UN-Generalsekretärs eine Rechtfertigung der Taten der Hamas herausliest, will den Generalsekretär missverstehen.

*

Bundeskanzler Nehammer will missverstehen: in der heutigen Zeit im Bild 1 des ORF hört man ihn mit:

Jetzt eine Feuerpause bringt niemandem etwas.

Natürlich gibt es viele Menschen, denen eine Feuerpause etwas bringen würde. In Palästina, vielleicht aber auch in Israel. Denn man kann die Geiseln nicht „herausschießen“; das ist klar: man müsste verhandeln.

Entweder ist die Aussage Nehammers dumm oder eine Lüge, je nachdem.

*

Selbstverständlich hat Israel das Recht auf Selbstverteidigung. Dieses Recht schließt aber nicht jede beliebige militärische Aktion ein. Ein Volk auszuhungern und auszubomben entspricht halt nicht dem Völkerrecht. Israel will die Hamas „wie Tiere“ behandeln und sagt das auch so. Es behandelt aber nicht nur die Hamas so, sondern über 2 Millionen Menschen im 40 km langen Gaza-Streifen.

Israel schadet damit der palästinensischen Bevölkerung und kurzfristig womöglich auch der Hamas. Auf lange Sicht schadet sich Israel aber selbst: es schadet seiner Glaubwürdigkeit und seiner Zukunft, denn es „erzieht“ so eine nächste Generation von dem, was man in einigen Jahren wieder „Terroristen“ nennen wird.

Das ist die eigentliche Tragik:

An eye for an eye will make the whole world blind

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