71 iranische Abgeordnete fordern den Bau einer Atombombe
71 von 290 iranischen Volksvertretern (vermutlich kann man sich das Gendern hier sparen) fordern in einem Brief an den Nationalen Sicherheitsrat eine Neubewertung der Verteidigungsdoktrin und den Bau von Atombomben. Zur – islamistisch fundierten (!) – Verteidigungsdoktrin des Iran gehört nämlich, dass nach einem Religionsgutachten (einer „Fatwa“) von Staatsführer Ajatollah Ali Chamenei die Produktion und der Einsatz von Massenvernichtungswaffen verboten sei.
Die 71 Atombombenbefürworter argumentieren, dass sich die Sicherheitslage geändert habe: durch die Angriffe Israels auf den Iran sei der Bau der Atombombe nötig geworden, denn Israel sei „an den Rand des Wahnsinns geraten“ und greife „ohne jede Beachtung internationaler Verpflichtungen an“. Zumindest das zweite stimmt; beim ersten bin ich mir nicht sicher: ob es der Staat Israel ist, der „an den Rand des Wahnsinns geraten“ ist oder nur die Regierung Netanyahu oder nur der Ministerpräsident selbst möchte ich dahingestellt lassen.
verrückt!
Die 71 Atombombenbefürworter sind natürlich verrückt. Der Iran hat wesentlich ernstere Probleme. Er muss ca. 80 Millionen Staatsbürger:innen mit Wasser versorgen – und mit elektrischem Strom. Und er schafft beides nicht wirklich – s. z.B. „Dem Iran geht das Wasser aus“. Eine humanitäre Katastrophe enormen Ausmaßes bahnt sich an. Da muss man etwas tun: nicht Atombomben basteln.
verständlich
Aber ich verstehe diese Verrückten irgendwie. Netanyahu schlägt wild um sich, greift den Iran an, greift Katar an, greift den Jemen an, hungert Millionen Palästinenser aus – und gefährdet damit Israel und seine Sicherheit: denn iranische Abgeordnete wollen jetzt Atombomben!
Warum macht Netanyahu das? Offensichtlich nur, um sich selbst vor den Korruptionsgerichten zu retten.
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