Lassen Sie Ihre Finger von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Herr Bundeskanzler!
Wenn Politiker die Justiz kontrollieren wollen, ist höchste Alarmstufe gegeben. Der Bundeskanzler Kurz unternimmt Versuche, die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zu maßregeln, zu kontrollieren, zu lenken.
Herr Bundeskanzler Kurz: lassen Sie Ihre Finger von der unabhängigen Justiz.
Die Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Jurisdiktion ist in Österreich sowieso schon unterminiert. Die Legislative, das Parlament, generiert eine Exekutive, eine Regierung. Die Regierung benützt das Parlament zum Abnicken ihrer Politik. Wichtigstes Instrument dazu ist der an sich verfassungswidrige Klubzwang.
Die „4. Gewalt“, die „freien Medien“, sind auch schon weitgehend mit dem legislativ-exekutiven Machtapparat verhabert. Der ORF wird parteipolitisch besetzt und hält noch über einzelne profilierte JournalistInnen notgedrungen einen unabhängigen Kurs. Die „freien“ Zeitungen gehören wenigen Medienballungen mit obskuren Machtverhältnissen. Und „zack zack zack“ könnte man sie zurechtstutzen.
Die Jurisdiktion, die Justiz ist noch einigermaßen unabhängig von den anderen staatlichen Gewalten. Dass gerade jene Staatsanwälte, die sich um Korruption und Wirtschaftskriminalität kümmen sollen, die „Aufmerksamkeit“ des Kanzlers gefunden haben, ist erschreckend, beängstigend.
Vizekanzler Kogler und Justizministerin Zadic sind gefordert.
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