Veröffentlicht in Privates, allgemein, Bildung

NU, NI, KI – und KU

Zuerst gab es nur „NU“: „Natürliche Unintelligenz“. Die Erde als rein physikalisches Objekt, den Naturkräften völlig unterworfen, zunächst unbewohnt, war NU: Dann aber wurde sie allmählich von Pflanzen und Tieren besiedelt, denen man schon so etwas wie „Natürliche Intelligenz“ zuschreiben konnte – wenn auch nicht so sehr dem Individuum, sondern eher dem Kollektiv. Ich meine so was wie Ameisenhaufen: das Individuum Ameise ist nicht wirklich intelligent, der Haufen / das Volk doch irgendwie schon. Eine der ersten Formen von NI war wohl die Schwarmintelligenz von Haufen an sich dummer Zellen.

Dann kam der Mensch und mit ihm geballte NI. Er merkte das bald und empfand sich schnell als Krone der Schöpfung – und schon in den ersten Religionen ließ sich der Mensch zumuten, dass er sich die NU, die Erde untertan machen solle. Das tat er dann auch. Bis an die Grenze des Lebbaren. Bis an die Grenze der scheinbar vernünftigen Zerstörung der Biosphäre.

Als einstweiliges Endprodukt der NI, als Gipfel schuf der Mensch die KI. Aber er schuf noch etwas: ein lieber Freund von mir hat es  bemerkt: die KU. KI und KU sind oft schwer zu unterscheiden; ich glaube, die KU ist das produktive System hinter der Summe der Kollateralschäden der KI. Und es sieht ganz so aus, als ob die Summe der Kollateralschäden der KI deutlich mächtiger ist als die KI selbst.

Wir sind im Kreis gegangen: ausgehend von der NU über die NI zur KI und zurück zur KU:

(wobei sich mir der Verdacht aufdrängt, dass es auch einen direkten Weg von der NI zur KU gibt, der keine KI als Zwischenstufe braucht: strichliert eingezeichnet.)

Wir tanzen ums Goldene Kalb von KI & KU und vergessen allzu oft den Einsatz, ja auch die minimal nötige Pflege der NI.

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