Der Putsch wird angekündigt

Die Ankündigung

Steve Bannon, ein rechtsextremer Publizist und Vor-„Denker“, der schon Trump 1.0 beraten und es bis zum „Chefstrategen“ gebracht hatte und der derzeit „vom rechten Rand“ der Szenerie Einfluss auf Trump 2.0 nimmt – dazu gehörte auch ein öffentlicher Hitlergruß – hat es angekündigt: „Dritte Amtszeit Trumps sicher“ – also eine Version Trump 3.0. Er tat das in einem Interview mit dem Economist:

Er wird eine dritte Amtszeit bekommen. Trump wird 2028 Präsident sein. Und die Leute sollten sich einfach damit abfinden.

Auf die Frage, ob das nicht verfassungswidrig sei, antwortete Bannon:

Es gibt viele verschiedene Alternativen.

Es sieht ganz danach aus, als ob bereits an konkreten Plänen gearbeitet würde. Ich kann mir das gut vorstellen. Man versucht die Verfassung zu ändern – das wird aber schwierig; man zettelt Kriege an, um eine Art Krisenverwaltung installieren zu können – und ich kann mir noch einige andere Grauslichkeiten vorstellen. Welche Version des Putsches geplant wird, wird man vielleicht sehen, vielleicht aber auch nicht. Man kann da auch bei den Nazis lernen: die hatten auch keine Mehrheit. Der deutsche Kabarettist Christof Sieber hat das in einer Sendung der „Mitternachts­spitzen“ einmal großartig auf den Punkt gebracht.

Aber …

Das sind die Wünsche. Es ist aber keineswegs sicher, dass Trump 2.0 und sein rechtsextremer Klüngel das schaffen. Mittlerweile kristallieren sich aus der Demokratischen Partei angesehene und herzeigbare Gegenkandidat:innen hervor und es wird schwierig werden, die alle glaubwürdig zu verleumden. Je länger Trump 2.0 am Ruder ist, desto spürbarer wird die entstandene Misswirtschaft für die gesamte Bevölkerung. Und eine Abschaffung der Demokratie per Volks­abstimmung wird sich nicht spielen.

Was soll also die Ankündigung zum jetzigen Zeitpunkt? Ich denke, es ist politisches Imponier­gehabe: Bannon betätigt sich als Polit-Gorilla, der sich auf den Brustkorb trommelt, um die Gegner zu schrecken – wobei diese Gegner nicht unbedingt so sehr die Demokraten sind, sondern die gesamte US-Bevölkerung, die nicht aufbegehren soll. (Ich entschuldige mich für den Vergleich bei den Gorillas, die friedliebende Tiere sind. Die haben sich die schlechte Gesellschaft hier nicht verdient.)

Wenn die US-Amerikaner:innen aufbegehren – und es werden immer mehr, dann werden sie „beschissen“ – wie man in einem Video, das mit Künstlicher Unintelligenz gedreht worden ist, sehen kann. In der deutschen Doppeldeutigkeit von bescheißen – (a) mit Kot bedecken und (b) mit unlauteren Mitteln betrügen – steckt da eine tiefe Wahrheit.