Umfassender Bericht jetzt erschienen
Der zweite Sachstandsbericht zum Klimawandel in Österreich („AAR2“) ist erschienen und zeigt, wie sehr Österreich vom menschengemachten Klimawandel betroffen ist – sehr stark nämlich! – und was zu tun ist.
Über 200 Wissenschaftler:innen haben mitgearbeitet und haben über 3 Jahre die Ergebnisse von ca. 5.000 Studien zusammengetragen und ausgewertet. Die Situation ist dramatisch:
- Die mittlere Jahtrestemperatur gegenüber 1961-1990 ist (in Österreich!) um 3,2° gestiegen
- Hitzewellen haben stark zugenommen
- Dürren häufiger und intensiver, auch Hochwässer
- Schutzbauten kommen an ihre Grenzen
- usw…
Maßnahmen?
Die Wissenschaftler:innen schätzen auch die nötigen bzw. vorhandenen Maßnahmen ein. 77% der nötigen Maßnahmen sind demnach unzureichend oder unvollständig implementiert, 11% fehlen vollständig, 3% der Maßnahmen sind sogar kontraproduktiv und nur 9% sind ausreichend umgesetzt. Da werden auch Beispiele genannt: „Abgaben für Bodenversiegelung“ und „City-Maut“ sind z.B. fehlende Maßnahmen, ebenso die fehlende „Umsatzsteuer auf internationale Flüge“ oder die „Renaturierung von Industriestandorten“. Bei den kontraproduktiven Maßnahmen stehen da z.B. die „Zuschüsse für Dienstwägen“ und die „Zuschüsse für Pendler“.
Ja, da ist einiges zu tun.
Grafik: ORF; Quelle: Zweiter Österreichischer Sachstandsbericht zum Klimawandel/AAR2
Der ORF-Bericht schließt mit einem Zitat des Landwirtschafts- und Umweltministers Totschnig:
Klimaschutz kann nicht diktiert werden, da braucht es Motivation. Und das ist unser Zugang, mit Hausverstand und klugen Argumenten Begeisterung zu wecken, dass man dabei ist bei der Bekämpfung des Klimawandels.
Das halte ich für extrem dünn. Ja natürlich: „es braucht Motivation“, aber: bestimmte Klimaschutzmaßnahmen braucht es als Gesetze!, man muss manches gesetzlich verordnen („diktieren“). Zum allgemeinen Wohl! Sich auf „Hausverstand“ zu verlassen ist armselig und unzureichend.
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