Veröffentlicht in Bildung, Politik

Der Tanker rammt Lützerath

Die Politik ist zu träge

Vor 2006 wurde in Deutschland beschlossen, den Weiler Lützerath zur Gänze umzusiedeln und abzureißen, um darunter Braunkohle abzubauen. Von 2006 bis 2022 wurden alle Bewohner*innen ab- und umgesiedelt.

Dazwischen wurde die Klimakatastrophe immer dramatischer. Es wurde klar, dass Kohleabbau ein Anachronismus ist. Wir dürfen nicht noch mehr fossile Brennstoffe verheizen. Aber der Abriss Lützeraths war beschlossen, obwohl klar war, dass es ein unnötiger, ja ein falscher Schritt ist. Es hätte -zig Gelegenheiten gegeben, klüger zu werden: Demonstrationen, Petitionen, Klagen.

Letztes Jahr überfiel Russland die Ukraine und der Gaspreis schoss nach oben. Der Abriss Lützeraths und der Braunkohleabbau schienen wieder Aktualität zu bekommen.

Nun ist der Gaspreis wieder dort, wo er vor einem Jahr schon war. Der zwischendurch entstandene scheinbare Reiz der Braunkohle ist wieder verschwunden. Die Notwendigkeit des Ausstiegs aus dem fossilen Zeitalter ist evident. Aber Lützerath ist geräumt und wird abgerissen. Völlig unnötig.

Was haben die Politiker hier bloß alles verpennt?

Der Tanker?

Man sagt bisweilen, die Politik sei wie ein Tanker. Auch ein Tanker könne seine Richtung nicht sofort wechseln; er brauche Zeit.

Im Verhältnis zur Schwerfälligkeit der Politik, die die Bundesregierungen in Deutschland und Österreich immer wieder demonstrieren, sind Tanker mobile Dinge.

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