michael bürkle

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Michael Bürkle

USA sanktionieren

Heute im Fernsehen: „Es werden die stärksten Sanktionen in der Geschichte sein und sie werden den Iran in die Knie und an den Verhandlungstisch zwingen“. So der neue US-Außenminister Pompeo.

Wollen die USA – nein: will Trump – nein: wollen Trump und seine Administration den Krieg mit dem Iran?

Ich fürchte, den können sie haben. Aber wir werden auch darunter leiden. Dieser Krieg wird nicht auf den Iran beschränkt bleiben.


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Kommentare

4 Antworten zu „USA sanktionieren“

  1. Avatar von michael bürkle
    michael bürkle

    wie zwingt man jemanden „in die knie“ und gleichzeitig „an den verhandlungstisch“? ich stell mir grad die „verhandlungen“ vor.
    so funktioniert politik nach trump. aber das ist nicht politik als „kunst des möglichen“ (bismarck). das ist politik als archaisches ausleben (vermeintlich vorhandener) nackter macht. (dschingis khan? neandertal?)

    1. Avatar von peppone
      peppone

      Ich denke um den politischen „Stil“ der Ami zu verstehen glangts völlig zu verstehen, was ein Peacemaker ist.
      Über dieses Entwicklungsstadium sind die nie wirklich hinausgekommen.

      nuff said

      1. Avatar von Whisker
        Whisker

        Ja, bei manchen US-Amerikanern hat man tatsächlich den Eindruck, sie wären geistig in der Zeit des Wilden Westens (bzw. einer hoffnungslos romantisierten Phantasieversion davon) stecken geblieben.

        Alleine z.B. die Beziehung zum Besitz privater Feuerwaffen, der oft und gerne damit gerechtfertigt wird, dass man sich jederzeit verteidigen können müsse – also gerade so, als würde heutzutage noch immer jederzeit die Gefahr bestehen, das eigene Heim könnte von irgendwelchen marodierenden Indianerbanden überfallen werden, die dann sämtliche Bewohner mit Pfeil und Bogen und Tomahawk massakrieren.
        Okay, die Gefahr mag für manche Menschen tatsächlich bestanden haben, die den Westen der USA besiedelten und ihre Heimstatt irgendwo gründeten, wo sie sich mutterseelenallein durchschlagen mußten – aber wenn Menschen so etwas glauben, die z.B. im amerikanischen Mittelwesten oder gar in einer US-Großstadt leben, dann haben die schlichtweg nicht mehr alle Latten am Zaun.

        Einerseits sind die USA einer der führenden Staaten, was z.B. Technologie und Forschung betrifft – und auf der anderen Seite sind sie teilweise noch nicht einmal im 19. (!) Jahrhundert angekommen.
        Das ist einer der vielen seltsamen Widersprüche, an denen die USA zu leiden haben und die meiner Meinung nach vielleicht sogar das Potential haben könnten, um die USA im extremsten Fall langfristig in den Untergang zu führen – gut, damit wären sie nicht das erste Imperium, das sich letztendlich selbst zerstört.

    2. Avatar von Whisker
      Whisker

      > wie zwingt man jemanden „in die knie“ und gleichzeitig „an den verhandlungstisch“?
      Ich befürchte, damit riskiert man eher, sich selbst in eine Position zu manövrieren, die sich mittel- bis langfristig der des Zauberlehrlings aus Goethes Ballade annähert:

      „Herr, die Not ist groß!
      Die ich rief, die Geister
      werd ich nun nicht los.“

      Trump ist brandgefährlich, und zwar, weil er offenbar eben nicht zu wissen scheint, was er tut (und sich auch scheinbar nicht sonderlich dafür interessiert). Er scheint absolut keinen „roten Faden“ zu haben, sondern agiert scheinbar rein wie eine launenhafte „Drama Queen“: vollkommen spontan und unberechenbar.
      Deswegen beschreibe ich ihn auch ganz gerne metaphorisch als „Dreijährigen, dem jemand eine Handgranate zum Spielen gegeben hat: man weiß nie, wann er den „hübschen“ Ring entdeckt, der das Ding sichert, wann er beginnt, damit herumzuspielen und daran so fest zu ziehen, dass die Granate detoniert und bei Mensch und Material in der Umgebung für nachhaltigen Flurschaden sorgt“.

      (Ja, die Metapher ist ein wenig unvollständig, denn Trump selbst ist aufgrund seiner derzeitigen Position wohl vor solchem Flurschaden relativ sicher, und die „Umgebung“ in der Metapher können entweder einzelne Personen sein, oder im schlimmsten Fall die gesamte Welt.)

      Und wenn man sich Trump, sein Leben und vor allem seine ganze Karriere genauer ansieht, dann drängt sich meiner Meinung nach auf, dass er ein reiner Blender ist und sonst nichts.
      Von der „Kunst des Deals“, die er so gerne für sich reklamiert, ist jedenfalls nichts zu merken, denn er zerstört sich seine eigene Erfolge ständig selbst (also das, was man mit einiger Großzügigkeit so interpretieren könnte).

      Ein Beispiel dafür ist z.B. sein Umgang mit Nordkorea in letzter Zeit: Das Treffen mit Kim-jong Un erregte zu Recht Aufsehen und gab zur Abwechslung einmal Anlaß zur Hoffnung, er könnte vielleicht sogar tatsächlich einen Entspannungsprozeß in Gang bringen.
      Und dann sabotiert er sich selbst damit, dass er fast unmittelbar darauf öffentlich klar macht, die Sanktionen nicht nur unbegrenzt weiterzuführen, sondern (nach meiner Erinnerung) sogar noch ausweiten zu wollen.
      Wäre ich selbst Geschäftsmann und hätte Trump als Geschäftspartner, dann würde ich jedenfalls zusehen, dass ich jegliche geschäftliche Verbindung möglichst schnell kappe und in Zukunft peinlichst vermeide. Denn mit jemandem, der so irrational und sprunghaft agiert wie Trump, ist eine stabile geschäftliche Beziehung schlicht unmöglich.

      Das paßt meiner Meinung nach auch damit zusammen, dass Trump es niemals wirklich notwendig hatte, die Kunst des „Deal aushandelns“ jemals wirklich zu beherrschen (entgegen seiner Eigendefinition als Meister derselben).
      Denn gerade Trump wurde bereits „mit dem goldenen Löffel im Mund geboren“ und war damit quasi von Geburt an quasi „too big to fail“; u.a. weil Trumps Papa ihm seinerzeit einige Male mit ziemlich anständigen Geldsummen aushelfen mußte, um ihn vor einem Konkurs zu retten.

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