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Wasser in verschiedener Form

Dürre. Überschwemmungen. Muren – wie passt das zusammen?

Wir leben in der Klimakatastrophe. Sie führt zu verheerenden Waldbränden, zu vertrocknenden Flüssen und Seen, aber auch zu massiven Überschwemmungen. Wie passt das alles zusammen?

Ein Artikel aus dem Spiegel Wissenschaft – „Wo ist all das Wasser hin?“ – bringt es ganz gut auf den Punkt.

Wasser

Wasser gibt es auf der Erde als festes Eis, als flüssiges Wasser und als gasförmiger Wasserdampf. Die Summe aller Wassermoleküle ist im Großen und Ganzen konstant: es kommt kein Wasser weg und keines dazu.

Das Klima erhitzt sich – nein: es wird durch uns Menschen systematisch aufgeheizt, indem wir immer mehr verbrennen und also CO2 erzeugen – und andrerseits CO2-Fresser wie Bäume großflächig abholzen. Also wird aus festem Wasser flüssiges: die Arktis schmilzt ab, das Grönlandeis schmilzt ab, die Antarktis schmilzt ab. Die Arktis könnte uns relativ egal sein – den Eisbären halt nicht, aber das Abschmelzen am Nordpol erhöht den globalen Wasserstand nicht. Dass das Eis auf Grönland und auf der Antarktis schmilzt, kann uns aber nicht egal sein: der Spiegel des flüssigen Salzwassers wird unaufhaltsam steigen und viele Küstenländer unbewohnbar machen. Adieu Niederlande, adieu Bangla Desh, adieu Malediven usw. usf.

Adieu aber auch zu unseren Gletschern, damit auch zum alpinen Trinkwasser – zu Süßwasser ü berhaupt – und zur Wasserführung unserer Flüsse, die zusehends zu traurigen Rinnsalen werden. Nicht nur der Po in Oberitalien, auch der Rhein ist in manchen Gegenden schon ein matter Abklatsch dessen, was er war. An vertrocknenden Flüssen lässt sich aber keine Landwirtschaft bestreiten und aus ihnen auch kein Strom gewinnen.

Wo ist das Wasser hin?

Wo ist das Wasser hin? Es landet in riesigen Mengen als Wassserdampf in der Luft. Festes und flüssiges Wasser werden in einer sich aufheizenden Erde immer weniger; gasförmiges Wasser wird immer mehr.

Und diese Unmengen an Wasserdampf entladen sich dann immer wieder heftig und führen zu gigantischen Überflutungen – wie gerade in Pakistan, wo aus jahreszeitlich üblichen Monsunregen in ihrer Masse völlig unübliche lange Starkregen werden. Oder im Vorarlberger Rheintal, wo Schrebergärten überflutet werden müssen, um den Wassermassen halbwegs Herr zu werden. Riesige Wassermengen auf verdorrte Felder können von diesen Feldern aber nicht aufgesogen werden und fließen schnell ab – und nehmen dabei auch einiges mit: Gestein, Erde, Bäume, Häuser, Dörfer, Städte.

Bilder:

Überflutete Schrebergartensiedlung in Altach / Vorarlberg

Überflutungen nach massiven Monsunregen in Pakistan

Kreislauf?

Der Wasserkreislauf wird durch die Klimakatastrophe in seiner Logik nicht wirklich geändert, aber wesentlich beschleunigt und anders verteilt. Vor allem der feste Teil des Welt-Wassers schwindet. Deswegen sind sowohl Dürre mit Waldbränden und vertrocknenden Feldern und Überschwemmungen mit Vermurungen beides Gesichter ein und derselben Klimakatastrophe. Diese kostet Menschenleben, Lebensraum an sich, Bewirtschaftsmöglichkeiten.

Eis und (flüssiges) Wasser haben wir Menschen einigermaßen kontrollieren und nützen gelernt. Aber der Wasserdampf in all seinen Auswirkungen fliegt uns um die Ohren. Die Erde als Dampfkessel – nur leicht übertrieben.

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