Der neueste Klimagipfel ist äußerst unzulänglich zu Ende gegangen. Wer hat vor allem blockiert? Die USA. Aber nicht nur.
Wir haben es vergeigt. Darf man das sagen? Oder muss man bis zuletzt optimistisch sein?
Wer ist „wir“? „Wir“ ist unsere Generation, jene zwischen (sagen wir) 30 und 70, die es wissen könnte, die Macht genug hätte, etwas zu ändern, die aber vor allem an die Verteidigung des eigenen Wohlstands denkt oder daran, wie man an diesen Wohlstand kommen könnte – und die vollkommen übersieht, dass es mit diesem Wohlstand in kurzer Zeit bergab gehen wird. Weltweit. Hunger, Flucht, Krieg – das kommt auf uns als Menschheit zu. Unaufhaltsam. Offensichtlich unaufhaltsam.
Was ist „es“: das, was wir vergeigt haben? Es ist eine Klimaumkehr, eine Eindämmung des Ausstoßes von Treibhausgasen, eine Abkehr vom motorisierten Individualverkehr, mit Auto und schon gar mit Flugzeug, eine gerechte weltweite Verteilung von Wasser, Nahrung, Bildung und Gesundheit. Der Schutz von untergehenden Inseln und Landstrichen und von aussterbenden Tierarten. Und und und …
Ich bin froh, dass ich schon 62 bin und nicht mehr alle Folgen mitbekommen werde. Eine der letzten Möglichkeiten einer Kurskorrektur ist verpasst. Ich werde noch ein paar Seemeilen auf dieser Titanic mitfahren müssen, ich werde den Eisberg vielleicht sogar noch sehen. Und ich weiß, was dann passieren wird.
Ich wäre gerne bis zuletzt optimistisch. Es fällt mir aber sehr schwer.
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